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Donnerstagabend ein Bild: Drei Kriterien für mehr Facebook-Fans

Gestern hat die Facebook-Fanseite von „Deine Stimme gegen Armut“, einer entwicklungspolitischen NGO-Kampagne, für die ich arbeite, die magische Grenze von 5.000 Fans durchbrochen, eine für deutsche NGO-Seiten sehr hoher Wert.

Seit geraumer Zeit posten wir auf dieser Fan-Seite sehr bewusst und regelmäßig Links, Bilder und Statusupdates. Abseits von konkreten Aktionen gibt es kaum einen anderen Weg für NGO-Kampagnen, schneller neue Unterstützer zu gewinnen bzw. Aufmerksamkeit zu erzeugen.  Die Reaktionen der „Fans“ auf Postings, also ein Klick auf „Gefällt mir“ oder das Schreiben eines Kommentars (beides zusammen „Interaktion“ genannt), wird auf deren Pinnwand angezeigt – und so wiederum von deren Freunden in den Neuigkeiten gelesen. Werden diese neugierig, was ihr „Freund“ gut findet, schauen sie nach und werden im besten Fall selber „Fan“ der Kampagne.

Um diesen viralen Effekt zu optimieren, habe ich mir angeschaut, welche Art von Posting zu welcher Zeit die meisten Interaktionen hervorbringt. Bereits bei der re:campaign-Konferenz wurde die Frage „Was funktioniert bei Online-Kampagnen“ aufgeworfen.  Für die Frage der Facebook-Fanseiten ist das Ergebnis ist ziemlich eindeutig: Willst Du viele Interaktionen erreichen, dann poste donnerstags oder freitags um die Mittagszeit oder am frühen Abend ein Bild. Die Ergebnisse im Detail:

Diese Art von Postings funktionieren

Bilder werden am häufigsten gut gefunden (siehe Grafik oben). Kein Wunder, denn ein Bild ist ein optischer Reiz, der direkt in den „Neuigkeiten“ der Fans ins Auge springt.  Textupdates auf der Fanseite werden am häufigsten kommentiert. Meine Vermutung ist, dass ein provokanter Text oder eine Frage entweder zur Reaktion herausfordert oder schlicht und einfach zeigt, dass hinter der Fanseite Menschen stehen, die Dialog mit den Fans wollen. Richten Seitenbetreiber „Veranstaltungen“ ein, sollten sie sich nicht zu viele Reaktionen erhoffen.

Um wieviel Uhr soll ich teilen?

Zwischen 10 und 14 Uhr, also vor und nach der Mittagspause und zwischen 17 und 21 Uhr, also nach Feierabend, finden die meisten Interaktionen statt (siehe Grafik rechts). Die Gründe liegen auf der Hand: In diesen Zeiten haben die meisten User Zeit, mal bei FB reinzuschauen. Wenn dann der Beitrag der NGO-Kampagne gepostet wird, erscheint er direkt oben auf der Neuigkeiten-Seite der Fans, direkt im Blickfeld.

Welche Wochentage versprechen Interaktionen?

Hier zeigt sich ein uneinheitliches Bild:  „Gefällt mir“ heißt es tendenziell gegen Ende der Woche (Donnerstag, Freitag), dagegen wird am Montag und Dienstag am häufigsten kommentiert, übrigens auch am Wochenende. Insgesamt könnte die Datenbasis zu gering sein. Außerdem wurde an den verschiedenen Wochentagen sehr unterschiedlich viel gepostet, zu Wochenbeginn deutlich mehr, dann abnehmend bis Sonntag. Das einzige Sonntags-Posting wurde überdurchschnittlich häufig  kommentiert. Das kann aber Zufall sein, deshalb spare ich mir hier die Grafik.

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„Tracking ist voll 1995“: Wirkungsanalyse bei NGO-Kampagnen

Bei der sehr gelungenen Konferenz re:campaign („Die besten Kampagnen im Netz“) habe ich recht spontan eine Barcamp Session zum Thema „Wie messen wir Erfolg/ Wirkung von Online-Aktivitäten und was funktioniert?“ angeregt. Die Zeit war knapp und die Diskussion unstruktiert, dennoch stieß die Frage nach Tracking, Testing und Monitoring auf Interesse bei vielen NGOlern.  Als Auftakt für hoffentlich weitere Diskussionen, die vielleicht irgendwann in einer Toolkit oder Benchmarks für die Evaluation münden, hier eine leicht ergänzte Dokumentation resp. Sortierung:

1. Warum Wirkungsmonitoring?

Bisher gibt es wenige NGOs, die ihre Web- und Social-Media-Aktivitäten systematisch monitoren und evaluieren. Dabei gibt es mindestens drei Argumente dafür:

  • Spender und andere Geldgeber erwarten berechtigterweise verantwortungsvollen und optimalen Ressourceneinsatz.
  • Harte Fakten über den Erfolg von Social-Media-Aktivitäten erhöhen die Akzeptanz innerhalb der Organisation und überzeugen skeptische Chef/innen.
  • Analyse und anschließende Optimierung erhöht die Beteiligung bei Fundraising- oder Aktionaufrufen.

Das es ausgerechnet Agenturmitarbeiter waren, die der Meinung waren, Tracking sei überflüssig („…aus 1995“). Statt aktiv „um Traffic zu werben“, sollte man dafür sorgen, dass die Inhalte gefunden werden (Suchmaschinenoptimierung). Das gesparte Geld solle man lieber für Kampagnenmaßnahmen ausgeben, zeugt davon, dass sie die Realität von Organisationen nicht kennen. Der Vorschlag, durch Dialog via Social Media ein Feedback einzuholen kann nur eine Seite der Medaille sein: qualitative Bewertung ist subjektiv, sie muss mit quantitativer Analyse verbunden werden.

2. Was monitoren?

Wir unterschieden mehrere Bereiche, die untersucht und optimiert werden können:

  • E-Mail/Newsletter-Versand: Mail geöffnet? Link geklickt? Aktion zu Ende gemacht, z. B. Spende, E-Aktion? Wann ist die beste Versandzeit? Wie muss die Mail gestaltet werden?
  • Analyse von Webseiten: Grundlagen sind Besucherzahl, Besuchsdauer, Zahl der besuchten Seiten. Darauf aufbauend die Frage: Wie muss die Webseite gestaltet werden, damit gewünschte Inhalte angesehen werden?
  • Social Media (Facebook, Twitter,…): Welche User interagieren? Wann ist die beste Zeit für Posts? Wie verhalten sich User, die von Social-Media-Plattformen auf die eigene Webseite kommen?
  • Themenanalyse: Welche Themen funktionieren auf der eigenen Webseite? Wie kann man von allgemein heiß diskutierten Themen profitieren (extern induziert).

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140 Zeichen können wirken – Twitter für NGOs und Kampagnen

Im Rahmen der Konferenz re:campaign habe ich einen Workshop zum Thema „Twitter und NGO-Kampagnen“ gehalten. Die Präsentation will ich nicht vorenthalten. Darin geht es nicht um eine Einführung in Twitter, sondern um konzeptionelle Überlegungen für den Einsatz von Twitter in NGOs und für Kampagnen, garniert mit anschaulichen Beispielen und diversen Links zu Twitter-Tools und weiterführenden Artikeln. Ich freue mich auf Kommentare und Ergänzungen.

ECF10: Fünf eCampaigning-Trends für Nonprofits

Einige wagten den Blick in die Kristallkugel: Was wird „The next big thing“ im Bereich Online-Campaigning für Nonprofit-Organisationen? Wird es das „Semantic Web“? Werden es „Location-based“-Tools oder Geotagging? Eine eindeutige Antwort fanden die 100 Teilnehmer des „eCampaigning Forum 2010“ in Oxford nicht. Die Fachleute, auf deren Visitenkarten „Digital Campaigner“ oder „Web Editor“ stand und die mehrheitlich bei britischen NGOs arbeiteten, diskutierten stattdessen handfeste Fragen (Wie optimiere ich meinen Newsletter?) oder berieten über aktuelle Kampagnen (z. B. die Kitkat-Kampagne von Greenpeace oder Mydavidcameron).

Mit Kollegen von Oxfam, der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), der Kampagne für Saubere Kleidung (Inkota und Christliche Initiative Romero) und mir war die „deutsche Delegation“ überschaubar. Vermutlich warten die meisten auf das deutsche Pendant des ECF, die re:campaign in zwei Wochen.

Das hier sind meine persönlichen Beobachtungen über Entwicklungen im Online-Kampagnenbereich (eine offizielle Dokumentation des ECF10 findet sich hier, hilfreiche Notizen einer Teilnehmerin gibt es hier):

  • Mobile Campaigning wird boomen: Ein Trend für die kommenden Jahre wird der Ausbau des „mCampaigning“ sein, die Nutzung von Handy, SMS und Smartphones. Wer jetzt sofort an eine eigene iPhone-App denkt, sei gebremst: Die Verbreitung ist noch gering, gute Ideen für Apps mit Mehrwert sind Mangelware. Sinnvoller ist ein Aktionsaufruf per SMS, ein entsprechendes Handy hat jeder in der Tasche. Das muss nicht nur die Spende per SMS sein, die spätestens seit dem Erdbeben auf Haiti Standard ist. Denkbar sind auch Aktionsaufrufe an Unterstützer per SMS à la „Ruf jetzt bei XY an und sage ihm,…“. Die „1 Goal“-Kampagne wird dieses Jahr eine globale Kampagne mit Mobile-Unterstützung starten.
  • Klasse statt Masse zählt: Der Erfolg einer Kampagne misst sich nicht in der Menge der gesammelten Unterschriften. Dass es eine Online-Petition schnell unterschrieben ist, wissen auch Politiker und sind von der bloßen Anzahl von Unterstützern immer seltener beeindruckt. Wenn sich Unterstützer intensiv mit einem Thema auseinandersetzen, Botschaften o.ä. selbst produzieren, wissen auch Entscheidungsträger, dass diese Menschen es ernst meinen. Dann bewirken 10.000 unter Umständen mehr als 1 Million. Schöne Beispiele für „qualitative Kampagnen“ sind bzw. waren die Mützenkampagne von Save the Children, „64 for Suu“ (Audio-, Video- und Textbotschaften uploaden) oder der Millennium-Spot von „Deine Stimme gegen Armut“.
  • Advocacy und Fundraising sind kein Widerspruch: Die Abteiligungen für Fundraising und (politische) Kampagnen arbeiten zumindest bei deutschen NGOs weitgehend isoliert. Während die Spendensammler kritisch fragen, ob man mit inhaltlichen Aktionen nicht Spender vergrault, fürchten die Lobbyisten um ihre Glaubwürdigkeit, wenn Unterstützer gleichzeitig nach Geld gefragt werden. Alternativ wird mit dem Alter der Zielgruppen argumentiert: Spender jenseits der 50 seien keine Zielgruppe für (Online-)Aktionen während jugendliche Aktivisten kein/ kaum Geld einbringen. Beispiele aus dem angelsächsichen Bereich zeigen, dass Aktivismus und Spenden kein Widerspruch sein muss. So argumentierte auch Matthew Sherrington in seiner inspirierenden Präsentation.

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Greenpeace vs. Nestlé: Macher im Interview

Greenpeace hat in der vergangenen Woche mit einem kleinen Video-Clip eine Kampagne gegen den Lebensmittelkonzern Nestlé gestartet, die sich zu einer massiven Welle aufgebaut und das Unternehmen kalt erwischt hat. Im Kern geht es Greenpeace darum, dass die Produktion von Schokoriegeln wie Kitkat von Nestlé zur Zerstörung des indonesischen Urwalds beiträgt und damit die Lebensgrundlage der vom Aussterben bedrohten Orang-Utans vernichtet. Der Urwald in Indonesien wird zum Anbau von Palmöl gerodet, welches u.a. in Kitkat enthalten ist.

NGOler blicken neidvoll auf die globale Umweltorganisation, die es geschafft hat, dass binnen einer Woche 700.000 Menschen das Videos angesehen und 100.000 Unterstützer E-Mails an den Nestlé-Vorstand gesendet haben. Jamie Woolley, Web Editor von Greenpeace in Großbritannien, ist einer der Macher dieser Kampagne. Wir haben ihn beim eCampaigning Forum in Oxford getroffen und interviewt. Im Video spricht Jamie darüber, welches die Faktoren für den Kampagnenerfolg waren, mit welcher Strategie Greenpeace insbesondere im Internet agiert hat, welche Rolle die Unterstützer bei dieser Kampagne gespielt haben und was NGOs von diesem Beispiel für ihre eigenen Kampagnen lernen können.

Vielen Dank an Caroline Kent, die uns bei dem Interview unterstützt hat.

Wer sich für die sehr interessanten Zahlen hinter der Kampagne interessiert, sollte einen Blick in das Blog von Till Achinger werfen. Till visualisiert in zwei Blogeinträgen (hier und hier) wie sich die Kampagne auf der Facebook Fanpage von Kitkat niedergeschlagen hat. Dabei zeigt er sowohl die Anzahl der Kommentare als auch deren Inhalte auf.

Kurz notiert (28.02.2010)

Was das eCampaigning Forum in Großbritannien, ist re:campaign für Deutschland. Im Anschluss an die diesjährige Blogger-Konferenz re:publica laden die Hilfsorganisation Oxfam gemeinsam mit der Socialbar und den Agenturen newthinking communications und nest zur Konferenz, die den Anspruch hat, „die besten Kampagnen im Netz“ zu zeigen und eCampaigning in Deutschland auf die nächste Stufe zu heben. Unser Tipp: Hingehen (16./17.04.2010, Berlin).

Die katholische Hilfsorganisation Caritas hat als Beitrag zum Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut die europaweite Kampagne „Zero Poverty“ gestartet. In dem modern gestalteten Themenportal fallen vor allem ein lustiges Sprach-Mischmasch und die Darstellung verschiedener Video-, Foto-, Twitter- und RSS-Streams auf, die Aktivismus zeigen. Wie und warum man mitmachen kann, erschließt sich nicht sofort, eine Online-Petition mit langem und komplexen Text ist auch auf der Seite versteckt.

Aufs Wesentliche reduziert: Kann man ein Youtube-Video mit (vermutlich) Prominenten und eine Online-Petition schon Kampagne nennen? Die britische Labour-Partei sammelt mit „The Global Poverty Promise“ Unterstützung für das Vorhaben, mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit auszugeben („0,7 Prozent-Ziel“). Irritierend ist, dass gerade die Partei des aktuellen Premierministers Gordon Brown Forderungen an ihre eigene Regierung formuliert. Wahrscheinlich übt Labour schon für die Zeit nach der Parlamentswahl im Frühjahr.

Der WWF hat eine schicke Fundraising-Webseite für Tier- und Umweltprojekte auf Borneo gestartet. Beim Urwaldriese kann man sich durch den Dschungel scrollen und je nach Spendenhöhe für große und kleine Waldbewohner spenden. Garniert wird das Ganze mit Informationen über Pflanzen und Tiere.

Die Kampagne für Saubere Kleidung in Deutschland hat irritierenderweise gleich zwei parallele Protest-E-Mail-Aktionen gestartet: Anlässlich des Weltfrauentags soll man sich bei 14 Textil-Unternehmen für bessere Arbeitsbedingungen von Frauen bei asiatischen Produzenten einsetzen. Gleichzeitig kann man, passend zur Winterolympiade, bei acht Sportbekleidungsherstellern auf die Einhaltung von Arbeitsrechten pochen. So wichtig die beide Aktionen sind, so klein wird die Aufmerksamkeit sein: Die Aktionen sind auf der Webseite gut versteckt, das Design ist von vorgestern, vollständige Adressangaben sind bei Beteiligung Pflicht und „Weitersagen“-Funktionen fehlen gänzlich. Wie erfahren Menschen eigentlich von den Aktionen?

Schönheit vor Alter? Junge Entwicklungsorganisationen im Fokus

Glaubt man den Ergebnissen repräsentativer Studien, fließen 44 Prozent aller Spenden zugunsten von Entwicklungs- bzw. Nothilfe und werden von Menschen gegeben, die 50 Jahre oder älter sind. Entsprechend ist wenig verwunderlich, dass klassische Entwicklungsorganisationen nicht gerade mit modernen, pfiffigen Kampagnen aufwarten. Dem gegenüber stehen Zahlen, denen zufolge gerade junge Menschen überdurchschnittlich engagiert sind: „Einsatz für die Gesellschaft und für andere Menschen gehört ganz selbstverständlich zum persönlichen Lebensstil dazu“, heißt es in der letzten Shell-Jugendstudie von 2006. Das Ergebnis ist, dass junge Menschen selbst aktiv werden, ihre eigene Entwicklungs-NGO gründen und den etablierten Hilfswerken mit schicken Webauftritten das Fürchten lehren. Zwei Beispiele möchte ich vorstellen.

2aid.org – Wasserspender via Web 2.0

Mitte 2009 hat die Zahnmedizin-Studentin Anna Vikky das Projekt 2aid.org ins Leben gerufen. Mit einigen engagierten Mitstreitern und Unterstützern zieht sie sämtliche Register aktueller Web 2.0-Tools und mobilisiert Spenden für Trinkwasser-Projekte in Afrika. Über Präsenzen auf MeinVz, Twitter (> 1.000 Follower) und Facebook (> 350 Fans) wird um Spenden geworben, die per Überweisung, PayPal oder SMS getätigt werden können. Die ersten 4.000 Euro sind mittlerweile zusammengekommen und an eine US-amerikanische Organisation überwiesen worden, die damit einen Brunnen in Uganda bohren wird. Anna ist derzeit mit Falco, einem Fotografen, vor Ort und schaut sich die Umsetzung an. Sie berichten regelmäßig in einem Video-Blog (Vlog) über die Reise – eine spannende und bisher selten genutzte Kommunikationsform, die leider mit maximal 50 Views noch kaum genutzt wird.

Video Nummer 6 aus dem Vlog von 2aid.org.

100prozentig

So bemerkenswert das Engagement der Fundraiser ist, so stellen aber auch Fragen. 2aid.org wirbt damit, dass 100% der Spenden direkt ins Projekt fließen. Ein ehrenwerter Vorsatz. Viele „neue“ Spendensammler mit dieser Aussage, die jedoch langfristig unrealistisch bis unseriös ist. Bei jedem Entwicklungsprojekt entstehen Verwaltungskosten, angefangen von Server- und Bankgebühren bis hin zu Ausgaben für Werbung und, bei größeren Vorhaben, Personalkosten. Diese Kosten dürfen nicht totgeschwiegen, sondern müssen schlicht und einfach transparent dargestellt werden. Selbst das DZI, das das Spendensiegel vergibt, sagt in seinen Spendertipps „Eine gute Verwaltung ist wichtig“ und hält bis zu 35 Prozent Verwaltungskosten für „vertretbar“. Die Projektreise von 2aid.org nach Uganda haben Anna und Falco aus eigener Tasche bezahlt – zurzeit sammeln sie dafür ebenfalls Spenden: rund 2.200 Euro werden gebraucht… 100%ig also kein Modell für die Zukunft.

Voting über Leben und Tod

Mein zweiter Kritikpunkt richtet sich auf die Auswahl des nächsten Trinkwasserprojekts, das sich 2aid.org ausgeguckt hat – besser gesagt: hat ausgucken lassen. Ganz im Sinne des Web 2.0, wo Userbeteiligung über allem steht, konnte man Anfang des Jahres abstimmen, ob der nächste Brunnen in Kenia, Malawi oder Uganda gebohrt werden soll. Die 148 Twtpoll-User haben entschieden, dass die Menschen in Kenia und Malawi weiterhin ohne sauberes Wasser auskommen müssen.

Klar ist, dass nicht alle drei Projekte gefördert werden können, aber auf welcher Grundlage entscheiden deutsche Internetuser, wo Hilfe am nötigsten und am besten geleistet werden mussen? Klassische Hilfsorganisationen arbeiten mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, zu denen häufig langjährige vertrauensvolle Beziehungen bestehen. Für „Brot für die Welt“ beispielsweise ist die Zusammenarbeit mit Partner vor Ort „wesentliches Merkmal“ der Projektarbeit. Abstimmungen wie die von 2aid.org weisen paternalistische Züge auf und zeigen, dass sich noch nicht überall angekommen ist, dass die aktuelle Entwicklungspolitik eher auf Entwicklungszusammenarbeit setzt, statt auf Entwicklungshilfe, die „nicht von partnerschaftlicher Gleichberechtigung, sondern von der dominierenden Rolle des Fachwissens und des Reichtums geprägt“ ist.

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NGOs lobbyieren online: Haushalten mit Twitter

Verschiedene entwicklungspolitische NGOs und Kampagnen haben in den letzten Tagen eine erfolgreiche Aktion, quasi eine Mini-Advocacy-Kampagne, für mehr Geld im Kampf gegen HIV/Aids und andere Krankheiten geführt. Dabei kamen neben klassischen Lobbymethoden auch öffentliche Mobilisierungselemente via Twitter zum Einsatz. Ein spannendes Modell für die Zukunft?

Worum ging’s?

Die Bundesregierung hatte 2007 bei einer selbst organisierten Konferenz in Berlin zugesagt, jährlich 200 Millionen Euro für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) bereit zu stellen. Diese Gelder tauchen im Haushalt des Entwicklungsministeriums (BMZ) auf, dem so genannten Einzelplan 23 (EP23). Der Haushaltsentwurf wird jedes Jahr von der Regierung aufgestellt und im Bundestag in mehreren Lesungen diskutiert und verabschiedet. In den jeweiligen Ausschüsse im Parlament werden dabei die Fachfragen verhandelt.

Was wie haben Organisationen interveniert?

Entgegen den Versprechen, sah der Haushaltsentwurf 2010 der schwarz-gelben Bundesregierung für den GFATM nur 142 Mio. Euro vor, ein „klarer Wortbruch“, wie Hilfsorganisationen in Pressemitteilungen kritisierten. Medien wie der Tagesspiegel, FAZ oder BILD griffen das Thema auf und das BMZ beeilte sich mit der Versicherung, die fehlenden 58 Mio. Euro würden aus anderen freien Mitteln natürlich überwiesen. Das reichte den Organisationen nicht, sie wollten die Zahl „200“ Schwarz auf Weiß im Haushalt festgeschrieben wissen, u.a. weil mündliche Zusagen unsicher seien, der Haushalt verzerrt dargestellt und international falsche Signale gesendet würden. Dies war nachzulesen in einem Offenen Brief des Aktionsbündnisses gegen Aids, der an die zuständigen Abgeordneten im Haushaltsausschuss gesendet wurde.

Und was ist jetzt neu an den Methoden?

Kurz vor den entscheidenden Sitzungen des Haushalts– und Entwicklungsausschusses haben das Aktionsbündnis gegen Aids und die Aktion „Deine Stimme gegen Armut“ an die bei Twitter aktiven Abgeordneten die Frage gestellt, warum nur 142 Mio. für den GFATM vorgesehen seien (detaillierte Beschreibung der Aktion). Zum Monitoring wurde der Hashtag „#EP23“ eingeführt. Drei Oppositions- und eine CSU-Abgeordnete sind auf die Twitter-Kommunikation eingegangen. Am Ende der Beratungen im Haushaltsausschuss wurde für den GFATM ein Zuschuss von 204 Mio. Euro beschlossen, also sogar noch vier Millionen mehr als von Organisationen gefordert. Ein voller Erfolg für die Aktivisten – sofern der Haushaltsentwurf im März auch vom Bundestag so verabschiedet wird.

Lektionen für die Zukunft

Welche NGO oder welches Instrument (Pressearbeit, Lobbybriefe oder Massenlobbyierung via Twitter) am Ende den Ausschlag gab oder ob es noch ganz andere Gründe gab, wird sich nicht einfach feststellen lassen. Für NGOs ergeben sich aber aus dieser Aktion, insbesondere aus dem „Social-Media-Lobbying“, interessante Erkenntnisse:

  • Abgeordnete nehmen NGOs auf anderen Ebenen wahr: Neben den üblichen offiziellen Lobbygesprächen ist auf diesem Weg informelle Kommunikation möglich, die eine niederschwellige Interaktionmöglichkeit bietet.
  • Die Zusammenarbeit zweier NGO-Kampagnen (Aktionsbündnis gegen Aids und „Deine Stimme gegen Armut“) zeigt, dass mit wenig Aufwand als Netzwerk kooperiert werden kann. Das registrieren auch die MdB, das „Drohpotenzial“ der Zivilgesellschaft steigt.
  • Die Twitteraktion „trifft“ nur wenige Abgeordnete und tendenziell die Falschen. Außerhalb von Wahlkampfzeiten nutzet kaum ein MdB Social-Media-Kanäle. Dauerhaft aktiv sind hier außerdem eher Vertreter der Opposition, die weniger Einfluss im Parlament haben und die NGO-Anliegen „gegen die Regierung“ ohnehin positiv beurteilen – oder aber zumindest auf die Anfragen reagieren.
  • Die Einführung eines Hashtags zum Monitoring hat nicht funktioniert. Die MdB haben ihn in ihren direkten Antworten nicht genutzt. Allerdings konnten die Aktivisten geradezu „Agenda Setting“ betreiben: Die Abgeordnete Dagmar Wöhrl nutzte den Hashtag anschließend auch ohne Bezug zur konkreten Aktion.
  • Die Aktion stieß bei der Online-Community auf Interesse. Gegenüber anderen Infos, die in NGO-Blogs oder auf Facebook-Fanseiten veröffentlicht werden, waren hier die Interaktionen mit Unterstützern überdurchschnittlich hoch: Auf der Facebook-Seite von „Deine Stimme gegen Armut“ sind 20 „gefällt mir“ und fünf Kommentare zu verzeichnen, der Blogartikel stieß, gemessen an Klicks auf den mit bit.ly gekürzten Link (http://bit.ly/gf-ep23) bei Usern auf Interesse, die Updates von @AidsKampagne und @deinestimme wurden von Unterstützern retweetet.
  • Die Möglichkeiten von „Massen-Lobbyierung“ sind bei dieser Methode nur angedeutet. Dieses Mal haben zwei Kampagnenbündnisse und eine Privatperson jeweils rund 20 Abgeordnete angesprochen. Wenn die NGOs jedoch ihre Unterstützer im großen Stil mobilisieren, sehen sich die Politiker ganz anderem öffentlichen Druck ausgesetzt.

Was meint ihr? Wie ist die Aktion zu bewerten? Welche Potenziale bietet das Web 2.0 – jenseits von Online-Petitionen – für konkrete politische Veränderungen und Lobbyarbeit?

Die perfekte Mitmachaktion: Konzeption von NGO-Kampagnen

Ein großes NGO-Bündnis plant derzeit eine Kampagne und hatte mich gebeten, einen Input zum Thema „Mitmachaktion“ zu geben. Ich habe die Gelegenheit genutzt, ein paar Gedanken bzw. Kriterien zur Konzeption zu Folie zu bringen, die ich gerne zur Diskussion stellen will.

Dabei ist mir einmal mehr aufgefallen, wie wichtig eine saubere Konzeption im Vorfeld ist: Was will ich politisch erreichen? Was will ich von den Unterstützern? Und vor allem: Was wollen die Unterstützer? Unter welchen Umständen beteiligen sie sich an meinen Aktionen? Inspiriert hatte mich dabei der Vortrag von Julius van der Laar, der bei der letzten Socialbar in Berlin darüber sprach, dass Menschen, dann aktiv werden, wenn es a) eine Krise, einen Konflikt gibt, wenn sie b) merken, dass es eine historische Chance für Veränderung besteht (Timing/ Window of Opportunity) und c) deutlich wird, dass sie mit ihrem Engagement etwas verändern können.

Unerlässlich ist bei der Konzeption auch das Verlassen bekannter Pfade. NGOs denken häufig viel zu starr in ihrer eigenen Logik. Die ist jedoch in den seltensten Fällen die Denkweise des Otto-Normalbürgers. Organisationen dürfen nicht versuchen, den Unterstützern ihre eigene richtige und auch wichtige NGO-Wahrheit aufzudrücken. Diese ist häufig zu komplex, zu fachspezifisch und deshalb nur zu häufig „unsexy“ für Engagement. NGOs müssen lernen, sich in die Realitäten und das Wissen der Unterstützer hineinzuversetzen, ihren Humor und ihr Gefühl von Un-/Gerechtigkeit verstehen. Denn schließlich sollen mit den Kampagnen nicht Gläubige bekehrt, sondern breit getragene gesellschaftliche Veränderungen herbeigeführt werden.

Wird das überzeugend kommuniziert und eine schlüssige Aktion angeboten, ist das die halbe Miete. Der Rest ist Handwerk. Ein paar Tipps:

  • Berichtet regelmäßig über Aktionen, erzählt Geschichten, zeigt Menschen in Aktion. Das nimmt die Scheu, selbst aktiv zu werden und motiviert. Für solche Updates eignen sich ein Blog, Facebook-Fanseiten oder Twitter. Denkt in Bildern, visualisiert Engagement.
  • Zeigt Kampagnenfortschritt, zum Beispiel durch Unterschriftenzähler; kommuniziert ggf. ein Ziel und den Stand der Erreichung. Auch das motiviert.
  • Macht Euch vorab Gedanken über Werbemaßnahmen (kostspielig) oder setzt auf den viralen Effekt – dafür muss die Aktion pfiffig sein.
  • Plant in Phasen und sorgt für eine „Eskalation“ zum Kampagnenhöhepunkt.

FundraisingCamp

Am vergangenen Freitag fand in Berlin das erste FundraisingCamp2.0 statt. Rund 80 Vertreter aus den Bereichen NGOs, Fundraising und Web kamen für einen Tag im Hub zusammen. Es ergaben sich zahlreiche spannende Diskussionen rund um das Thema Online Fundraising. Im Rahmen des Camps habe ich auch eine erweiterte Präsentation zu „Facebook für NGOs – und wie es auch fürs Fundraising genutzt werden kann“ gehalten.

Sie steht ab sofort hier als Download zur Verfügung.

Socialcamp 2009: Aha-Erlebnis fehlt

Der Studenplan für die Socialcamper am Samstag (Foto: Helpedia)Inspirierende Gespräche, fundierte Sessions und exzellentes Catering – schön war’s. Das ist mein Kurzfazit des diesjährigen Socialcamps, das am 3./4. Oktober in Berlin stattgefunden hat. Zum zweiten Mal haben sich Social-Media-Experten und NGOler getroffen, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen. (Fotos von Helpedia). Die Euphorie des vergangenen Jahres hat sich bei mir dieses Mal aber nicht eingestellt.

Die Teilnehmer

Erfreulich war, dass dieses Jahr deutlich mehr Vertreter etablierter NGOs dabei waren, darunter action medeor, Ärzte ohne Grenzen, CARE, Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, Deutsches Kinderhilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe, Oxfam oder Schüler schenken Leben. Einige Kollegen aus den Entwicklungs-NGOs, die ich gerne getroffen hätte, mussten allerdings kurzfristig absagen: Wegen verschiedener Naturkatastrophen, vor allem wegen des Erdbebens in Indonesien, konnten sie nicht weg aus dem Büro. Das zeigt, dass für Hilfs-NGO die Kernaufgaben aber auf jeden Fall vorgehen. Auffällig war, dass kaum namhafte Blogger oder spezialisierte Agenturen vertreten waren, die 2008 mitgemacht haben.

Die Sessions

Session beim Socialcamp (Foto: Helpedia)Während es 2008 schon fast schwierig war, einen Raum für eine Session zu ergattern, blieben dieses Mal einige Slots frei. Weil einige etablierte Experten und „Vordenker“ nicht dabei waren (s.o.), hatte ich den Eindruck, dass das Niveau der Sessions insgesamt nicht so hoch war wie im letzten Jahr. Man kann sagen, dass das Camp eher Austausch- und Werkstattcharakter hatte, bei dem konkrete Anwendungsbeispiele und „do’s and don’ts“ diskutiert wurden. Das kommt dem Ziel, klassische NGOs verstärkt einzubinden entgegen und führt dazu, dass Social Media-Aktivitäten dieser Akteure tendenziell besser werden.

Stehtisch- statt Flurgespräche beim Socialcamp (Foto: Helpedia)Andererseits fehlt das Visionäre, das „Aha“-Erlebnis für die NGOler. Eine „Einzelkritk“ einiger Sessions habe ich weiter unten zusammengestellt. Die NGOler sahen sich dieses Jahr, anders als 2008, nicht mit der leichten Überheblichkeit einiger  Onliner konfrontiert, die in den NGOs lediglich schwerfällige, uncoole und wenig experimentierfreudige Tanker sehen, sieht man vom Artikel des 19jährigen Simon Columbus ab. Auch bei den Onlinern scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass NGOs nicht die Vorreiter sein müssen, dafür aber wohlüberlegt in ausgewählt Social-Media-Vorhaben investieren.

Das Drumherum

Das Socialcamp ist professioneller geworden: Die Organisation war prima. Das Catering war hervorragend und sorgte für eine Rundum-Wohlfühl-Atmosphäre. Die Party der Socialbar-Macher am Samstagabend tat ihr übriges dazu.

Und nun?

In den Flurgesprächen kristallisierte sich heraus, dass Socialcamp-Neulinge das Wochenende hervorragend, die „alten Hasen“ es „ging so“ fanden. Fraglich ist, ob eine dritte Auflage 2010 im selben Format Sinn macht. Zum einen kennen sich die zentralen Akteure der „Szene“ mittlerweile. Die Onliner sind in der Diskussion mit NGOlern tendenziell unterfordert, die NGOler brauchen aber hochwertigen Input, um das Thema überzeugend in ihre Organisationen zu tragen. Zum anderen wiederholen sich die Socialcamp-Themen in dutzenden, spezialisierten Barcamps jedes Wochenende. Auch die regionalen Socialbars leisten einen hervorragenden Beitrag, die Debatte am köcheln zu halten.

Sessionplanung (Foto: Helpedia)Ich denke, im kommenden Jahr muss etwas neues passieren. Denkbar ist, dass das Socialcamp an eine etablierte Konferenz, z. B. die re:publica andockt oder von verschiedenen NGOs (mit-)getragen wird. Auf diese Art und Weise könnten Synergieeffekte geschaffen und die Zielgruppe erweitert werden. Denkbar wäre aber auch, dass gewisse thematische Schwerpunkte definiert werden, zu denen dann gezielt Fachleute eingeladen werden, um das Profil des Socialcamp zu schärfen.

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Social Media und entwicklungspolitische NGOs

Screenshot Vortrag Socialbar BerlinKeinem ist aufgefallen, dass sich der Titel meines gestrigen Vortrags bei der Socialbar in Berlin lustig reimte: „Twitter, Facebook und Co. im Einsatz bei entwicklungspolitischen NGOs“. Zugegeben, ist ja auch ein bißchen dämlich und mir selbst erst im Nachhinein aufgefallen. Nichtsdestotrotz, hier die Folien meiner Präsentation zum Download.

Ich habe versucht einen abwägenden Blick auf die Web 2.0-Nutzung von Hilfsorganisationen zu werfen und in sofern eine Lanze für die NGOs zu brechen als dass sie sich eben nicht blind auf jede neue technische Möglichkeit stürzen, sondern sorgfältig abwägen. Ohne allerdings auf den Einsatz ganz zu verzichten. Bin gespannt, wie die Diskussion beim Socialcamp weitergeht. Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmals an das Socialbar-Team Robert, Sophie, Tobias und all die anderen und herzlichen Glückwunsch zum 1. Geburtstag.

Facebook Seiten für NGOs: Tipps und Tricks

facebook-logo2Seit Mitte März hat das weltweit größte soziale Netzwerk Facebook das Design seiner „Facebook-Seiten“ geändert. Die Nutzbarkeit dieser Funktion hat sich seitdem nicht nur für NGOs deutlich erhöht. Worum geht es? Eine Facebook-Seite ist ein öffentliches Profil, welches es ermöglicht gegenüber Facebook-Nutzern die eigene Organisation bekanntzumachen. Die Nutzer können dann ‚Fans‘ der Organisation werden und erhalten so automatisch aktuelle Informationen, die von der Organisation eingestellt werden. Dies kann manuell oder auch automatisch erfolgen. Im Resultat ermöglichen die Facebook-Seiten damit eine 1:1-Kommunikation mit einer Zielgruppe, welche angesprochen werden will und Interesse an der Arbeit der NGO hat. Organisationen, die mit Facebook-Seiten arbeiten, bekommen auf ihre Meldungen somit ein sehr direktes Feedback. Die Identifizierung mit der Arbeit der NGO kann dabei ebenso erhöht werden wie die Mobilisierung, da sie durch eine sehr direkte Ansprache erfolgt. Die Pflege einer Facebook-Seite kann für eine NGO jedoch auch schnell sehr zeitaufwändig werden. Doch Facebook stellt auch zahlreiche technische Hilfsmittel zur Verfügung, die die Administration erleichtern und zum Teil auch automatisieren. In diesem Blogpost stellen wir daher ein paar Tricks und Tipps vor, freuen uns aber auch über weitere Anregungen. Weiterlesen

Demo-Berichterstattung: der Praxis-Test

Im November letzten Jahres fand der erste G20-Gipfel in Washington statt. Damals kritisierten wir, dass vom Protest aus Anlass des Gipfels wenig zu lesen bzw. zu sehen war (siehe unser Blogeintrag vom 18.11.2008). In wenigen Tagen, genauer gesagt am 2.4.2009, findet nun der zweite G20-Gipfel statt. Wieder ist das Thema die Weltfinanzkrise und wieder regt sich Protest. Zahlreiche NGOs aus ganz Europa hatten bereits am vergangenen Samstag (28. März) aus diesem Anlass zu einem Aktionstag aufgerufen. Und tatsächlich gab es zahlreiche Demos in vielen europäischen Großstädten. Auch in Berlin und Frankfurt/M. gingen Zehntausende auf die Straße.

Die Hauptdemonstration fand jedoch am Ort des G20-Gipfels, also in London, statt. Wir von kampagne20.de waren dabei und haben einmal selbst getestet wie aufwändig oder schwierig es eigentlich ist, eine derartige Veranstaltung schnell und trotzdem angemessen zu begleiten und zu dokumentieren (und nebenbei auch noch zu demonstrieren). Hier unser kleiner Erfahrungsbericht:

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