Vom 7. bis 29. Juni findet die Fussball Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz statt. Viele NGOs nutzen solche Großveranstaltungen, um ihre Interessen in die Öffentlichkeit zu bringen. Wir haben einen ersten kurzen Streifzug durch das Internet unternommen, um hier kurz Kampagnen vorzustellen, die dieses Thema aufgreifen.
Ein ganz anderes Thema versuchen Schweizer Organisationen, wie etwa die dortige Sektion von amnesty international, mit ihrer „Kampagne Euro 08 gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution“ im Rahmen der EM in die Öffentlichkeit zu bringen. Die Kampagne will eine grosse Öffentlichkeit über Frauenhandel im Sexgewerbe informieren und setzt sich für einen verbesserten Opfer- und Zeuginnenschutz ein. Die bisher eingesetzten Kampagnen-Werkzeuge sind allerdings eher klassischer Natur: Unterschriftenaktion, Postkarten, Broschüren. Videospots sind aber schon angekündigt, bisher jedoch offenbar nicht im Netz.
Rein interaktiv laufen die Maßnahmen von erlassjahr.de, dem Bündnis für eine Entschuldung der ärmsten Länder der Welt, ab. Selbige haben auf ihrer Internetseite ein Tipp-Spiel installiert, welches den TeilnehmerInnen Informationen rund um das Thema Entschuldung an Hand der Teilnehmerländer der Europameisterschaft liefern soll. So soll der sportliche Wettkampf mit der inhaltlichen Arbeit verknüpft werden. Zu gewinnen gibt es u.a. einen fair gehandelten Fussball.
Zum Abschluß möchten wir noch auf eine Kampagne ganz anderer Art verweisen, die bereits zu hoher medialer Aufmerksamkeit geführt hat. Die Initiative für eine österreichfreie Euro 2008 setzt sich dafür ein, dass die österreichische Nationalmannschaft nicht am Turnier teilnimmt, um dem Lang eine Blamage zu ersparen. Dieser augenzwinkernde Ansatz, von den Initiatoren durchaus ernst gemeint, hat bisher mehr mediale Aufmerksamkeit erfahren als alle anderen Kampagnen. Das ist umso erstaunlicher als die Webseite sehr einfach aufgebaut ist, kein großer Etat zur Verfügung stand und nur Flyer und T-Shirts zur Verbreitung der Kampagne genutzt wurden. Offenbar hatte das Thema jedoch eine derartige ‚politische‘ Sprengkraft, dass sich kein Berichterstatter diese Möglichkeit nehmen lassen wollte. Inzwischen ist die Presse-Euphorie aber wieder abgeebbt.
Wir freuen uns natürlich über Ergänzungen zu weiteren Aktionen und Kampagnen rund um die EM!
P.S.: Das Portal Utopia hat kürzlich getestet wie ‚grün‘ die Vereine der ersten Fußball-Bundesliga sind. In der dortigen Tabelle wird Hertha BSC Berlin Meister vor Cottbus. Die Bayern landen nur auf Platz 3.