Startseite » Donnerstagabend ein Bild: Drei Kriterien für mehr Facebook-Fans

Donnerstagabend ein Bild: Drei Kriterien für mehr Facebook-Fans

Gestern hat die Facebook-Fanseite von „Deine Stimme gegen Armut“, einer entwicklungspolitischen NGO-Kampagne, für die ich arbeite, die magische Grenze von 5.000 Fans durchbrochen, eine für deutsche NGO-Seiten sehr hoher Wert.

Seit geraumer Zeit posten wir auf dieser Fan-Seite sehr bewusst und regelmäßig Links, Bilder und Statusupdates. Abseits von konkreten Aktionen gibt es kaum einen anderen Weg für NGO-Kampagnen, schneller neue Unterstützer zu gewinnen bzw. Aufmerksamkeit zu erzeugen.  Die Reaktionen der „Fans“ auf Postings, also ein Klick auf „Gefällt mir“ oder das Schreiben eines Kommentars (beides zusammen „Interaktion“ genannt), wird auf deren Pinnwand angezeigt – und so wiederum von deren Freunden in den Neuigkeiten gelesen. Werden diese neugierig, was ihr „Freund“ gut findet, schauen sie nach und werden im besten Fall selber „Fan“ der Kampagne.

Um diesen viralen Effekt zu optimieren, habe ich mir angeschaut, welche Art von Posting zu welcher Zeit die meisten Interaktionen hervorbringt. Bereits bei der re:campaign-Konferenz wurde die Frage „Was funktioniert bei Online-Kampagnen“ aufgeworfen.  Für die Frage der Facebook-Fanseiten ist das Ergebnis ist ziemlich eindeutig: Willst Du viele Interaktionen erreichen, dann poste donnerstags oder freitags um die Mittagszeit oder am frühen Abend ein Bild. Die Ergebnisse im Detail:

Diese Art von Postings funktionieren

Bilder werden am häufigsten gut gefunden (siehe Grafik oben). Kein Wunder, denn ein Bild ist ein optischer Reiz, der direkt in den „Neuigkeiten“ der Fans ins Auge springt.  Textupdates auf der Fanseite werden am häufigsten kommentiert. Meine Vermutung ist, dass ein provokanter Text oder eine Frage entweder zur Reaktion herausfordert oder schlicht und einfach zeigt, dass hinter der Fanseite Menschen stehen, die Dialog mit den Fans wollen. Richten Seitenbetreiber „Veranstaltungen“ ein, sollten sie sich nicht zu viele Reaktionen erhoffen.

Um wieviel Uhr soll ich teilen?

Zwischen 10 und 14 Uhr, also vor und nach der Mittagspause und zwischen 17 und 21 Uhr, also nach Feierabend, finden die meisten Interaktionen statt (siehe Grafik rechts). Die Gründe liegen auf der Hand: In diesen Zeiten haben die meisten User Zeit, mal bei FB reinzuschauen. Wenn dann der Beitrag der NGO-Kampagne gepostet wird, erscheint er direkt oben auf der Neuigkeiten-Seite der Fans, direkt im Blickfeld.

Welche Wochentage versprechen Interaktionen?

Hier zeigt sich ein uneinheitliches Bild:  „Gefällt mir“ heißt es tendenziell gegen Ende der Woche (Donnerstag, Freitag), dagegen wird am Montag und Dienstag am häufigsten kommentiert, übrigens auch am Wochenende. Insgesamt könnte die Datenbasis zu gering sein. Außerdem wurde an den verschiedenen Wochentagen sehr unterschiedlich viel gepostet, zu Wochenbeginn deutlich mehr, dann abnehmend bis Sonntag. Das einzige Sonntags-Posting wurde überdurchschnittlich häufig  kommentiert. Das kann aber Zufall sein, deshalb spare ich mir hier die Grafik.

Eine These, die zu überprüfen wäre: FB-User sind am Wochenende und zu Wochenanfang noch  entspannt und nehmen sich die Zeit, auch mal einen kleinen Kommentar zu schreiben, gegen Ende der Woche reicht der Nerv dann nur noch für ein „Daumen hoch“.

Was wurde untersucht?

Grundlage der Untersuchung waren rund 70 Postings auf der Fanseite von „Deine Stimme gegen Armut“ im Zeitraum  Januar bis Ende April 2010. Bilder, Statusupdates (Text), Veranstaltungen und Links wurden direkt über die Fanseite gepostet, mit „RSS“ ist der automatische Import aus dem Blog der Kampagne gemeint. Die Postings wurden insgesamt knapp 1.200 mal „gut gefunden“ und etwas mehr als 200 mal kommentiert. Im Durchschnitt hieß es also 17 mal „Daumen hoch“ und drei Kommentare wurden hinterlassen.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ich freue mich auf Eure Kommentare.

Donnerstag abends ein Bild: Drei Kriterien für mehr Facebook-Fans

Heute hat die Facebook-Fanseite von „Deine Stimme gegen Armut“, einer entwicklungspolitischen NGO-Kampagne, für die ich arbeite, die magische Grenze von 5.000 Fans durchbrochen, eine für deutsche NGO-Seiten sehr hoher Wert.

Seit geraumer Zeit posten wir auf dieser Fan-Seite sehr bewusst und regelmäßig Links, Bilder und Statusupdates. Abseits von konkreten Aktionen gibt es kaum einen Weg für NGO-Kampagnen schneller neue Unterstützer zu gewinnen bzw. Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Reaktionen der „Fans“ auf Postings, also ein Klick auf „Gefällt mir“ oder das Schreiben eines Kommentars (beides zusammen „Interaktion“ genannt), wird auf deren Pinnwand angezeigt – und so wiederum von deren Freunden in den Neuigkeiten gelesen. Werden diese neugierig, was ihr „Freund“ gut findet, schauen sie nach und werden im besten Fall selber „Fan“ der Kampagne.

Um diesen viralen Effekt zu optimieren, habe ich mir angeschaut, welche Art von Posting zu welcher Zeit die meisten Interaktionen hervorbringt. Bereits bei der re:campaign-Konferenz wurde die Frage „Was funktioniert bei Online-Kampagnen“ aufgeworfen. Für die Frage der Facebook-Fanseiten ist das Ergebnis ist ziemlich eindeutig: Will man viele Interaktionen erreichen, dann poste donnerstags oder freitags um die Mittagszeit oder am frühen Abend ein Bild. Die Ergebnisse im Detail:

Welche Art von Postings funktionieren

Bilder werden am häufigsten gut gefunden. Kein Wunder, das Bild ist ein optischer Reiz, der direkt in den „Neuigkeiten“ der Fans ins Auge springt. Textupdates auf der Fanseite werden am häufigsten kommentiert. Meine Vermutung ist, dass ein provokanter Text (oder eine Frage) entweder zur Reaktion herausfordert oder schlicht und einfach zeigt, dass hinter der Fanseite Menschen stehen, die auch Dialog mit den Fans wollen. Richten Seitenbetreiber Veranstaltungen ein, sollten sie sich nicht zu viele Reaktionen erhoffen (siehe Grafik).

Welche Wochentage versprechen Interaktionen?

Hier zeigt sich ein uneinheitliches Bild: „Gefällt mir“ heißt es tendenziell gegen Ende der Woche (Donnerstag, Freitag), dagegen wird am Montag und Dienstag am häufigsten kommentiert, übrigens auch am Wochenende. Insgesamt könnte die Datenbasis zu gering sein. Außerdem wurde an den verschiedenen Wochentagen sehr unterschiedlich viel gepostet, zu Wochenbeginn deutlich mehr, dann abnehmend bis Sonntag. Das einzige Sonntags-Posting wurde überdurchschnittlich häufig kommentiert. Das kann aber Zufall sein, deshalb spare ich mir hier die Grafik.

Eine These, die zu überprüfen wäre: FB-User sind am Wochenende und zu Wochenanfang noch entspannt und nehmen sich die Zeit, auch mal einen kleinen Kommentar zu schreiben, gegen Ende der Woche reicht der Nerv dann nur noch für ein „Daumen hoch“.

Um wieviel Uhr soll ich teilen?

Klare Antwort, die auch : Zwischen 10 und 14 Uhr, also vor und nach der Mittagspause und zwischen 17 und 21 Uhr

Was wurde untersucht?

Grundlage der Untersuchung waren rund 70 Postings auf der Fanseite von „Deine Stimme gegen Armut“ im Zeitraum Januar bis Ende April 2010. Bilder, Statusupdates (Text), Veranstaltungen und Links wurden direkt über die Fanseite gepostet, mit „RSS“ ist der automatische Import aus dem Blog der Kampagne gemeint. Die Postings wurden insgesamt knapp 1.200 mal „gut gefunden“ und etwas mehr als 200 mal kommentiert. Im Durchschnitt hieß es also 17 mal „Daumen hoch“ und drei Kommentare wurden hinterlassen.

8 comments

  1. thilo says:

    Sehr schöner Artikel,
    allerdings sollte noch dazu gesagt werden, dass jede NGO das für sich selbst noch verifizieren sollte, da zu vermuten ist, dass es zwischen den Fans verschiedener NGOS Unterschiede geben kann.
    LG Thilo

  2. Hallo, vielen Dank für den aufschlussreichen Beitrag. Ich überlege schon eine ganze Weile, wann man was in sozialen Netzwerken posten sollte um nicht im Strom unterzugehen. Ein paar Vermutungen hatte ich schon, Daten zum Belegen / Verwerfen aber noch nicht. Vielen Dank.

    Bis jetzt hatte ich immer sehr stark Montag und Freitag im Visier, obwohl auch der Sonntag — vor allem bei den Netzbewohnerinnen und -bewohndern — sehr beliebt scheint. Was Bilder und Videos angeht, würde ich ihnen sogar noch einen größeren Stellenwert einräumen. Visuelle Reize in Zeiten des Hypertext sind ein echter Segen und außerdem scheinen mir (subjektiv) die Facebook-Postes mit Link, Foto oder Video darunter — schon von der Form her — wichtiger auszusehen, als Nur-Text-Posts.

    Auf jeden Fall ist das eine sehr Interessante Sache, die sicherlich auch mal eines (noch) genaueren Blicks mit entsprechender Datenmenge bedarf.

  3. Hallo

    … und erst einmal herzlichen Glückwunsch zum überschreiten der 5.000er-Grenze! Daran arbeiten wir mit der CARE-Fan-Seite und dem CARE-Profil bei facebook noch (http://www.facebook.com/CAREDL). In welchem Zeitraum habt Ihr denn diese Unterstützer aufgebaut, d.h. wie lange wart Ihr vorher bei facebook aktiv?

    Ansonsten kann ich alle Beobachtungen nur bestätigen. Wir machen gerade mit unserer Travel & CARE-Fotoaktion (http://www.facebook.com/album.php?aid=157567&id=82055658434) ähnliche Erfahrungen. Bilder werden sehr gerne mit einem schnellen „gefällt mir“ (ebenso Videos) oder auch einem kurzen Kommentar versehen. Texte müssen schon besonders „sexy“ sein um die selbe Aufmerksamkeit zu erregen.

    Weiterhin toi toi toi für Eure Aktivitäten

    Stephanie Timpernagel von CARE

    P.S.: Den Artikel werde ich natürlich gleich mit meinem Netzwerk teilen 🙂

  4. Jona says:

    Danke. Wer jetzt allerdings nur noch Donnerstags und Freitags postet ist mit Sicherheit auch auf dem Holzweg. Die Uhrzeitstatistik kann ich ähnlich bestätigen, wobei ich vermute, dass sich das jetzt leicht ändert, weil wieder aufgewärmte Postings häufiger im Stream auftauchen. Deshalb denke ich vor der Mittagspause ist super, dann kann das Abends noch mal hochkommen. Außerdem passt das ganz gut in meine Arbeitsweise 🙂

    Links zu Zeitungsartikeln werden bei uns (http://www.facebook.com/WillkommenWolf) sehr häufig kommentiert, weil die oft kontrovers sind.

    Wie hast du denn die Statistik gemacht? Von Hand?

    Schöne Grüße
    Jona

    PS: Bei Wochentagen spielt natürlich auch noch eine Rolle, wann etwas interessantes in der Organisation passiert…

  5. Darius says:

    vitrue hat hierzu eine interessante Studie im September durchgeführt. Hier die Zusammenfassung: http://vitrue.com/blog/2010/09/21/anatomy-of-a-facebook-post-vitrue%E2%80%99s-data-behind-effective-social-media-marketing/

    Die stellen sich folgenden Fragen und unterscheiden zwischen Consumer Package Goods (CPG) und Quick Serve Restaurants (QSR):
    Most Effective Post Type
    Post Effectiveness by Time of Day
    Post Effectiveness by Day of Week

    Sicherlich spannend in Kombination mit diesem Artikel und sollte man auf jeden Fall auf dem Schirm haben, aber mal ehrlich wenn man eine gute Community aufgebaut hat, in welcher aktiv zugehört und proaktiv interagiert wird (aller beteiligten), dann sind doch die obigen Fragenstellungen überflüssing, oder?

    Gruß
    Darius

  6. Hallo Darius,

    danke für den Tipp zur Studie. Hatte ich allerdings schon gesehen. In einigen wesentlichen Punkten, kommen wir ja zu den gleichen Ergebnissen.

    Aktuell arbeite ich an einem Update zu diesem Artikel mit mehr Daten, die zuverlässigere Aussagen erlauben.

    Schließlich hast Du natürlich recht: Stimmt der Inhalt und ist die Community aktiv sind, ist das (mehr als) die halbe Miete. Diese Hinweise zu Zeit und Art des Contents können zustätzliche Hilfestellung geben, um die FB-Präsenz zu optimieren.

    Viele Grüße
    Uli

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert