„Tracking ist voll 1995“: Wirkungsanalyse bei NGO-Kampagnen

Bei der sehr gelungenen Konferenz re:campaign („Die besten Kampagnen im Netz“) habe ich recht spontan eine Barcamp Session zum Thema „Wie messen wir Erfolg/ Wirkung von Online-Aktivitäten und was funktioniert?“ angeregt. Die Zeit war knapp und die Diskussion unstruktiert, dennoch stieß die Frage nach Tracking, Testing und Monitoring auf Interesse bei vielen NGOlern.  Als Auftakt für hoffentlich weitere Diskussionen, die vielleicht irgendwann in einer Toolkit oder Benchmarks für die Evaluation münden, hier eine leicht ergänzte Dokumentation resp. Sortierung:

1. Warum Wirkungsmonitoring?

Bisher gibt es wenige NGOs, die ihre Web- und Social-Media-Aktivitäten systematisch monitoren und evaluieren. Dabei gibt es mindestens drei Argumente dafür:

Das es ausgerechnet Agenturmitarbeiter waren, die der Meinung waren, Tracking sei überflüssig („…aus 1995“). Statt aktiv „um Traffic zu werben“, sollte man dafür sorgen, dass die Inhalte gefunden werden (Suchmaschinenoptimierung). Das gesparte Geld solle man lieber für Kampagnenmaßnahmen ausgeben, zeugt davon, dass sie die Realität von Organisationen nicht kennen. Der Vorschlag, durch Dialog via Social Media ein Feedback einzuholen kann nur eine Seite der Medaille sein: qualitative Bewertung ist subjektiv, sie muss mit quantitativer Analyse verbunden werden.

2. Was monitoren?

Wir unterschieden mehrere Bereiche, die untersucht und optimiert werden können:

3. Wie monitoren?

Hier sind wir nicht tief eingestiegen. Fazit war: Kostenlose bzw. Open Source-Tools, die alle Bereiche abdecken sind rar, quasi inexistent. Viele Infos liefern Google Analytics oder das Open-Source-Pendant Piwik. Für die Webseitengestaltung bieten sich A/B-Tests an oder die Offline-Variante „Freunde fragen“ bzw. Menschen bei der Seitennutzung über die Schulter schauen und befragen. Für Facebook-Fanseiten gibt es mittlerweile die Möglichkeit Google Analytics einzubinden, eine Auswahl von Tools zur Twitteranalyse habe ich in meinem Vortrag über „Twitter für NGOs und Kampagnen“ zusammengestellt

4. …und was funktioniert nun am besten?

Ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit die Erfahrungen einiger Teilnehmer. Die Angaben hängen vermutlich stark von der Zielgruppe ab:

Ich fände es spannend, wenn diese Diskussion weiter geführt würde, vielleicht kommen am Ende deutsche NGO-Online-Benchmarks heraus, wie es sie in Großbritannien (von Fairsay) oder USA (Nonprofit Social Media Benchmarks Study oder von Convio) bereits gibt.

Habe ich wichtige Aspekte vergessen? Was sind Eure Erfahrungen?