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Walfang

Kurz notiert (11.06.2008)

Am Wochenende steht das Social Camp vor der Tür – die Veranstalter bringen in Berlin 120 Vertreter gemeinnütziger Organisationen und führende Internetexperten zusammen. Gemeinsam gehen sie der Frage, wie man Internet und Web 2.0 für soziale Zwecke nutzbar macht. Die Pressemitteilung dazu gibt es hier. Wir werden ebenfalls vor Ort sein und anschliessend hier im Blog ausführlich von diesem Ereignis berichten.

Eine tolle Online-Kampagne gegen den Walfang hat derzeit Greenpeace Australien am Start. Auf deren Seite „Send A Whale“ kann man sich seinen eigenen virtuellen Wal gestalten, der dann eine Botschaft an den japanischen Premier Minister überliefert in der das Ende des Walfangs gefordert wird. Die Seite verbindet wunderbar eine politische Botschaft mit eigener Kreativität, zudem wirklich ansprechend gestaltet.

Weniger internetaffinen Menschen die Vorteile des Web 2.0 zu vermitteln ist das erklärte Ziel von blogpatenschaften.de. Auch hier steht also die Vernetzung von Internetprofis mit sozial engagierten Menschen im Mittelpunkt – ähnlich wie beim Social Camp. So sollen Menschen, die ihre Meinungen und Aktivitäten bisher nur offline eingebracht haben, an das Internet herangeführt werden. Die Idee an sich ist gut: in vielen Organisationen gibt es immer noch viele Offliner, die dadurch werden ein Sprachrohr noch einen Anschluss an viele aktuelle Aktivitäten haben. Die tatsächliche Umsetzung stelle ich mir jedoch kompliziert und sehr aufweändig vor. Dennoch: viel Erfolg!

Gestern haben Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Sarkozy einen Kompromiss zum Kohlendioxidausstoß vorgelegt. Die Grünen kritisierten prompt, dass der Kompromiss nur auf die Forderungen der Automobilindustrie eingegangen sei. Wie diese im Bereich von Marketing und Lobbying zu „tricksen“ versucht, zeigt ein interessanter Artikel von Thomas Zimmerling in seinem Public Affairs Blog.

Kampagne gegen japanischen Walfang erfolgreich

Die Frage, ob eine Kampagne erfolgreich war oder nicht, ist häufig umstritten. Die meist hochgesteckten Ziele der Kampagnenmanager selbst, werden nur in den seltensten Fällen erreicht (Dauerbeispiel Brent Spar). Der Erfolg muss mithin auch an anderen Faktoren abgelesen werden: die Wahrnehmung in den Medien, die Mobilisierung eigener Unterstützer, die Gewinnung neuer Interessenten und die zumindest teilweise Erreichung des Kampagnenziels.

Seit Jahren kämpfen diverse Umweltschutzorganisationen gegen den Walkampf durch die japanische Walfangflotte. In diesem Jahr ist es ihnen gelungen den Fangerfolg der Japaner deutlich einzugrenzen. Nur ca. 40 Prozent der geplanten Quote wurde gefangen. Ein Erfolg für die beiden federführenden Organisationen Sea Shepard und Greenpeace?

Deren ursprüngliches Kampagnenziel ist die Verhinderung des kompletten Walfangs. Dies ist nicht gelungen. Doch die Erfolgsquote ist gewaltig: 60 Prozent weniger Wale wurden gefangen, zudem kommt auf Grund dieser Meldung (die übrigens vom japanischen Amt für Fischerei selbst herausgegegeben wurde) ein gewaltiges Medienecho. Weiterlesen