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Aktivisten von "Deine Stimme gegen Armut" protestieren 2010 am Potsdamer Platz in Berlin (Foto: Die.Projektoren/ Jörg Farys)

Bildet Banden! Die besten Unterstützer finden und organisieren

Nein, das ist kein Aufruf zum militanten Protest. Das ist ein Aufruf an NGOs, sich mehr um ihre Unterstützer zu kümmern anstatt primär auf die Like-Zahlen von Facebook-Posts zu schielen. Für die Kampagnenmobilisierung ist die Pflege von Beziehungen zu engagierten Aktivisten effektiver als allein der Aufbau einer zahlenmäßig großen Twitter-Followerschaft. Social Media Manager sollten sich weniger Gedanken um den Post machen sondern mehr über diejenigen, die ihn sehen bzw. lesen. Sie sollten sich als  Community Manager oder noch besser „Community Mobilizer“ verstehen. Wir geben Tipps, wie man Super-Unterstützer in sozialen Netzwerken identifiziert, organisiert und die Beziehung zu ihnen stärkt.

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Greenpeace vs. Nestlé: Macher im Interview

Greenpeace hat in der vergangenen Woche mit einem kleinen Video-Clip eine Kampagne gegen den Lebensmittelkonzern Nestlé gestartet, die sich zu einer massiven Welle aufgebaut und das Unternehmen kalt erwischt hat. Im Kern geht es Greenpeace darum, dass die Produktion von Schokoriegeln wie Kitkat von Nestlé zur Zerstörung des indonesischen Urwalds beiträgt und damit die Lebensgrundlage der vom Aussterben bedrohten Orang-Utans vernichtet. Der Urwald in Indonesien wird zum Anbau von Palmöl gerodet, welches u.a. in Kitkat enthalten ist.

NGOler blicken neidvoll auf die globale Umweltorganisation, die es geschafft hat, dass binnen einer Woche 700.000 Menschen das Videos angesehen und 100.000 Unterstützer E-Mails an den Nestlé-Vorstand gesendet haben. Jamie Woolley, Web Editor von Greenpeace in Großbritannien, ist einer der Macher dieser Kampagne. Wir haben ihn beim eCampaigning Forum in Oxford getroffen und interviewt. Im Video spricht Jamie darüber, welches die Faktoren für den Kampagnenerfolg waren, mit welcher Strategie Greenpeace insbesondere im Internet agiert hat, welche Rolle die Unterstützer bei dieser Kampagne gespielt haben und was NGOs von diesem Beispiel für ihre eigenen Kampagnen lernen können.

Vielen Dank an Caroline Kent, die uns bei dem Interview unterstützt hat.

Wer sich für die sehr interessanten Zahlen hinter der Kampagne interessiert, sollte einen Blick in das Blog von Till Achinger werfen. Till visualisiert in zwei Blogeinträgen (hier und hier) wie sich die Kampagne auf der Facebook Fanpage von Kitkat niedergeschlagen hat. Dabei zeigt er sowohl die Anzahl der Kommentare als auch deren Inhalte auf.

Kurz notiert (01.02.2009)

Der SocialBlogger Ole Seidenberg hat auf seinem Blog eine „Aktion Uwe“ gestartet. Es geht um die konkrete Unterstützung eines Hamburger Obdachlosen mit dem Langzeitziel ihm einen Job in einer Obdachlosenbegegnungsstätte zu verschaffen. Ich bin zwar grundsätzlich skeptisch, wenn es darum geht solche Einzelschicksale herauszupicken und kann daher auch nicht beurteilen wie der Betroffene selbst, also Uwe, die ganze Aktion tatsächlich beurteilt, bin aber gespannt wie sich das ganze entwickelt. Erste Erfolge in Hinblick auf konkrete Hilfe für Uwe hat es gegeben, aber Ole scheint da noch mehr vorzuschweben. Er hat die Aktion hier vorgestellt.

Am Dienstag (03.02., 19 Uhr) findet im Berliner taz cafe die nächste Socialbar statt. Sebastian Schwiecker von helpedia wird dort auch die Idee des Socialcamp2009 vorstellen.

Die eigenen Unterstützer für gemeinsame Aktionen zu motivieren ist häufig schwieriger und zeitaufwändiger als man im ersten Moment erwartet. Einige Ideen zur Psychologie dahinter und wie man es den Unterstützern erleichtern kann sich zu motivieren, sind in diesem Blogeintrag zusammengefasst. Er gibt zwar nur skizzenhafte Vorschläge, aber in der eigenen Organisation lassen diese sich sicherlich weiterentwickeln.