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Aktivisten von "Deine Stimme gegen Armut" protestieren 2010 am Potsdamer Platz in Berlin (Foto: Die.Projektoren/ Jörg Farys)

Bildet Banden! Die besten Unterstützer finden und organisieren

Nein, das ist kein Aufruf zum militanten Protest. Das ist ein Aufruf an NGOs, sich mehr um ihre Unterstützer zu kümmern anstatt primär auf die Like-Zahlen von Facebook-Posts zu schielen. Für die Kampagnenmobilisierung ist die Pflege von Beziehungen zu engagierten Aktivisten effektiver als allein der Aufbau einer zahlenmäßig großen Twitter-Followerschaft. Social Media Manager sollten sich weniger Gedanken um den Post machen sondern mehr über diejenigen, die ihn sehen bzw. lesen. Sie sollten sich als  Community Manager oder noch besser „Community Mobilizer“ verstehen. Wir geben Tipps, wie man Super-Unterstützer in sozialen Netzwerken identifiziert, organisiert und die Beziehung zu ihnen stärkt.

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Screenshot-Vine-Video

5 Ideen, wie NGOs den Video-Dienst Vine nutzen können

Dass Bilder, und erst recht bewegte Bilder, im sozialen Web eine starke emotionale Wirkung haben und sich leichter verbreiten (lassen) als ein achtseitiges Kampagnenmanifest in PDF-Form, hat sich in der NGO-Welt herumgesprochen. Vine macht die Videoproduktion jetzt ganz einfach. Vor wenigen Monaten gestartet und zu Twitter gehörend, hat der Dienst das Potenzial, spannende Video-Kampagnen(elemente) von Nonprofits hervorzubringen. Wir stellen fünf Ideen vor.

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Kurz notiert: Facebook-Petition, Twitter-Verstärker, Praxis-Handbuch

EVB-Kampagne für faire SchokoladeFacebook-Petition, Twitter-Verstärker, Social-Media-Handbuch und Ideendatenbank. Bemerkenswertes aus der Nonprofit-Kampagnenwelt kurz notiert …

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"Das kostet die Welt" - Online-Spiel der Welthungerhilfe

Kurz notiert: Blogosphäre, gute Games und die lustigste Kampagne des Jahres

Twitter auf der Straße, Blogger einspannen, NGO-Games, Entwicklungshilfe umgekehrt. Kurze Anregungen und Inspirationen für Kampagnenmacher:

Wie Greenpeace Deutschland Twitter in der Kampagnenarbeit einsetzt und das Online-Tool auf die Straße bringt, beschreibt dieser lehrreiche Artikel.

Ein Traum für viele Kampagnenmacher und NGOs ist, dass „die Blogger“ über die eigene Aktion berichten. Passieren tut das allerdings eher selten. Thomas Pleil hat in zwei Artikeln Tipps zusammengetragen, um „Blogger (zu) verstehen und (zu) identifizieren„. Passend dazu eine Fallstudie, wie Oxfam America erfolgreich Blogger für die Kampagne zum Weltfrauentag gewonnen hat.
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Teilnehmer/innen der re:campaign in Berlin

Kurz notiert: SMS für Tibet, 25.000 Euro für Hinweise, re:campaign für die Ablage (22. Mai 2012)

Kurze Fundstücke aus der Kampagnenwelt zur Debatte, zur Lektüre und zur Inspiration:

Fahndungsplakat der Kampagne 25000-euro.de in Berlin
Fahndungsplakat (Foto: 25000-euro.de)

Das Zentrum für Politische Schönheit verspricht 25.000 Euro Belohnung für diejenigen, die Hinweise liefern, die zur Verurteilung der Eigentümerfamilie des Waffenkonzern Krauss-Maffei Wegmann führen. Weil deren Panzergeschäft mit Saudi-Arabien legal ist, wollen die Aktivisten die „Panzerfamilie“ durch andere Delikte drankriegen (ob’s klappt? Fahndungsticker verfolgen). Ist das ein neuer Trend zur Crowdjustiz, wie das betterplace-lab fragt, heiligt der Zweck die Mittel oder haben die Kampagnenmacher nur zu viel „Kony 2012“ gesehen (T-Shirt-Verkauf, Plakatklebe-Aktion und Twitter-Aufruf an den @regsprecher lassen das vermuten)? Eine Debatte über Kampagnenethik sollte rasch beginnen.

A propos „Kony 2012“: Chris Rose, britischer Kampagnenexperte, hat die spektakuläre Videokampagne von Invisible Children ausführlich analysiert. Er kommt zu dem Schluss, man solle „Kony 2012“ als Film und dessen Vermarktung begreifen, nicht als Kampagne. Besonders dankbar bin ich Rose, dass er die Debatte in sechs Aspekte zerlegt. Er diskutiert die Machart des Films, seine Verbreitung, Offline-Aktionstag, Menschenrechts-Campaigning allgemein, Macht/Mobilisierung/Aufmerksamkeit und das dahinter liegende Interesse der Aktion (war es christlich-evangelikale Werbung?).

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Logo des Blogs Kampagne 2.0

Kurz notiert: Neues Spendennetzwerk, Twitternutzung, Online-Campaigning-Handbuch, Kampagne des Jahres

Die Entwicklungshilfsorganisation Welthungerhilfe wird wohl im April hat heute ein neues, eigenes Spenden-Netzwerk starten gestartet. Auf www.123wir.org können Spender „sich mit Projektverantwortlichen und Gleichgesinnten verbinden und austauschen“, sie erhalten über Blogs, Videos Einblicke in die Projekte und den Einsatz ihrer Spenden“. Im Pluralog-Blog wird schon über (Un-)Sinn und möglichen Mehrwert spekuliert.

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Jede Organisation hat eine eigene "Cause"-Seite auf JustCoz.org

Ein Goldtwesel: Reichweite bei Twitter erhöhen mit JustCoz

In Grimms Märchen ist es das Zauberwort „Bricklebrit“, das den Esel dazu bringt, Goldstücke auszuspucken. Für Nonprofits, die ihre Botschaften via Twitter verbreiten wollen, lautet das Zauberwort „JustCoz“.

Die Idee: Twitternutzer, die eine Organisation unterstützen wollen, erklären sich bereit einen Tweet täglich zu spenden. Das heißt, sie erlauben der Organisation, täglich eine Nachricht ungeprüft an alle ihre Follower zu senden. Die NGO ist nun nicht mehr darauf angewiesen, dass ihr Tweet ge-retweetet wird, die Follower haben ihr eine Blankovollmacht zum Retweet ausgestellt. Die NGO-Reichweite steigt ohne viel Zutun enorm. Ein echter Goldtwesel – und zwar exklusiv für Nonprofits.

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Der Castor-Protest: wo Social Media und Bürgerjournalismus (noch) an ihre Grenzen stossen

(c) GreenpeaceDie Proteste gegen den Castor-Transport sind spätestens seit Samstag (06.11.2010) das bestimmende Thema in den Medien. Dafür hat auch die große Mobilisierung gesorgt, die seit einigen Wochen on- und offline ablief. Dies wurde unter anderem von Campact (über 70.000 Unterschriften) und avaaz (über 180.000 Unterschriften) mit einem Aufruf gegen die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke flankiert.

Richtig spannend wurde es dann aber zum Protest-Wochenende: würde es den Demonstranten und Campaignern gelingen ihren Protest auch flankierend zu dokumentieren? Wir hatten vor rund eineinhalb Jahren mal eine derartige Liveberichterstattung von einer Demo getestet (siehe den Blogeintrag hier) und dabei festgestellt, dass dies möglich, aber auch aufwändig ist. Doch in eineinhalb Jahren entwickelt sich auch die Technik weiter und gerade internetfähige Handys sind seitdem viel mehr verbreitet als damals. Weiterlesen

Kurz notiert: Kritik auf Facebook, Blog Action Day, NGO-Debatte, Pay with a Tweet

Was tun, wenn plötzlich Kritik auf der Facebook-Fanseite der eigenen Kampagne auftaucht und User sich in Kommentaren negativ äußern? Boris Pfeiffer empfiehlt in seinem Gastbeitrag auf facebookmarketing.de 5 Strategien: Keine Gegenangriffe führen, auf Kritik eingehen, Gründe liefern, nicht vorschnell reagieren und die Zeit für sich arbeiten lassen (Foto: Ray-Franco Bouly).

Kostenlos aber nicht umsonst. Anstatt Geld für ein Produkt zu verlangen schlagen die Macher von „Pay with a tweet“ vor mit einem Tweet bei Twitter bezahlen. NGO könnten (Online-)Broschüren oder kleine Kampagnen-Give-Aways kostenlos gegen eine Social Media-Nachricht abgeben. Vor- und Nachteile liegen auf der Hand: Im besten Fall spricht sich die Info über das Produkt im Netz herum. Es kann aber auch in Spam ausarten.

Sind NGO Mitverursacher der Akzeptanzkrise des demokratischen Systems? Nein, meint Sergius Seebohm von der entwicklungspolitischen Lobby- und Kampagnenorganisation ONE in einer Antwort auf Richard Gaul. Mit Blick auf den Erfolg in der Medien- und Kampagnenarbeit, seien sie auf Kreativität und Inszenierung angewiesen: „Normalerweise findet das Zitat eines NGO-Vertreters nur dann Platz im Artikel über einen Krach zwischen Politik und Wirtschaft, wenn noch ein paar Zeilen zu füllen sind.“ Von diesen Zeilen aber hänge nicht nur der Erfolg in der politischen Auseinandersetzung, sondern auch der Erfolg beim Spendenaufkommen ab.

Am 15. Oktober ist „Blog Action Day“. Weltweit schreiben Blogger über ein Thema, das Aufmerksamkeit bekommen soll, in diesem Jahr ist es „Wasser“. Mehr als 4.100 Blogs aus 130 Ländern sind bis jetzt registriert. Deiner auch? (#BAD2010).

Schließlich noch ein paar wichtige Termine in den nächsten Monaten:

5 Lektionen, die NGO-Kampagnen aus der ARD/ZDF-Onlinestudie lernen können

Die Nutzung steigt, das Interesse an aktiver Teilhabe sinkt. Das ist nicht bereits die erste Lektion, sondern das Fazit der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie, mit dem Katrin Busemann und Christoph Gscheidle ihre Zusammenfassung (PDF) überschrieben haben. Klaus Eck deutet das Fazit anders herum: Qualität setze sich durch, „schlechte“ Seiten werden nicht angesehen, die Macher verlieren das Interesse. Ich habe fünf zentrale Aspekte aus den Ergebnissen herausgesucht und skizziere die Konsequenzen aufgeführt, die NGOs bei ihren Online-Kampagnenaktivitäten ziehen sollten:

1. Seid nicht enttäuscht, wenn im Blog die Kommentare ausbleiben

Auch im fünften Jahr der Erhebung zeigen die Ergebnisse: Der „Mitmachgedanke“ im Web 2.0 wird nur von einer sehr kleinen Gruppe von Onlinern wahrgenommen, die selbst Inhalte bereitstellen (das konnten wir auch 2008 schon in der Studie lesen). Eine tatsächlich aktive Nutzung von bzw. Interaktion in Blogs, Lesezeichensammlungen sowie Foto- und Videoportalen findet nicht statt. Die Autoren der Studie sprechen vom „Abrufmedium Web 2.0“, dass das Unterhaltungs- und Informationsbedürfnis befriedige. Blogs im speziellen werden gar als Randerscheinung unter den Web 2.0-Angeboten bezeichnet. Es darf also nicht frustrieren, wenn Kommentare im NGO-Blog oder Uploads bei der tollen Foto-Mitmachaktion ausbleiben. Ein Blick auf die Zugriffszahlen sollte aber dennoch drin sein, um zu sehen, ob wenigstens (passiv) gelesen wird.

2. Engagiert Euch in Sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke wie Facebook, studiVz, meinVz usw. etablieren weiter. 34% der Onliner loggen sich mindestens einmal wöchentlich ein. In der Altersgruppe der 14- bis 19-Jährigen ist das Kommunizieren in Netzwerken zum Teil ein Ersatz für das Schreiben von E-Mails geworden. Chatten, kommentieren und das Hochladen von Fotos oder Videos geschieht in Netzwerken häufiger als bei den originären Plattformen. Die Studie spricht vom „All-in-One-Medium“. Seid also aktiv in den Netzwerken, pflegt Facebook-Pages (nicht Gruppen!), legt Edelprofile in den Vz-Netzwerken an, geht auf die User ein, identifiziert aktive „Fans“ und bindet sie ein. Aber nicht vergessen: der erfolgreiche Unterhalt der Profile kostet Zeit und erfordert Kontinuität – und ein großer Teil der Onliner und erst recht die Offliner sind damit von der Kampagne noch nicht erreicht worden.

3. Platziert Euch bei Wikipedia

Die Nutzung von Onlinelexika ist schon so selbstverständlich, dass es gerne übersehen wird: Drei von vier Internetnutzern hat bereits bei Wikipedia und Co. nachgeschlagen, knapp ein Drittel nutzt sie regelmäßig, also mind. wöchentlich. Bei der Kampagne Deine Stimme gegen Armut beispielsweise rangiert Wikipedia im ersten Halbjahr 2010 auf Platz drei aller fast 2.000 Webseiten, von denen User auf die Kampagnenseite kommen, sogar noch vor Facebook. Bei Wikipedia kann jeder Einträge verfassen, verändern oder ergänzen, warum also nicht auch Deine Organisation? Fügt Hinweise bei prominenten Botschaftern ein oder legt eine eigene Seite über die NGO an. Allerdings sollte man es nicht übertreiben und bei einer realistischen Darstellung bleiben, alles andere fällt (negativ) auf.

4. Veröffentlicht Videos auf Youtube

Die professionelle Produktion von Videos erfordert nicht nur eine gute Idee, sondern ist in der Regel auch kostenintensiv. Nichtsdestotrotz kann es sich lohnen: Die Alltagsintegration von Videoportalen steigt rasant, fast ein Drittel der Onliner schaut sich täglich oder mind. wöchentlich Videos im Internet an. Vielleicht auch bald die Filme Eurer Organisation? Doch Vorsicht: In der Unmenge der Uploads geht ein NGO-Video leicht unter. Neben der klugen Verschlagwortung sollte das Video irgendwie besonders sein, so besonders, dass User es gerne mit ihren Freunden und Onlinekontakten teilen wollen. Dabei sollten NGOs nicht ihre Botschaft als besonders und teilungs-würdig betrachten, sondern von der Zielgruppe her denken. Kleine Tests mit Außenstehenden können Enttäuschung verhindern.

5. Legt nicht zu große Aufmerksamkeit auf Twitter

Twitter war „the big thing“ der jüngsten Online-Vergangenheit. In absoluten Zahlen hat sich der Dienst aber nicht durchgesetzt, lediglich 270.000 Onliner twitterten im April 2010 regelmäßig auf Deutsch. In der ARD/ZDF-Onlinestudie geben drei Prozent der Internetnutzer an, Twitter schon mal genutzt zu haben, davon zwei Drittel passiv, also nur zum lesen. NGOs müssen sich sehr genau fragen, ob die verfolgten Ziele und der Erfolg erreicht werden können und dies den hohen Aufwand rechtfertigt, den aktives Twittern und zeitnahe Interaktion mit den Followern erfordert.

140 Zeichen können wirken – Twitter für NGOs und Kampagnen

Im Rahmen der Konferenz re:campaign habe ich einen Workshop zum Thema „Twitter und NGO-Kampagnen“ gehalten. Die Präsentation will ich nicht vorenthalten. Darin geht es nicht um eine Einführung in Twitter, sondern um konzeptionelle Überlegungen für den Einsatz von Twitter in NGOs und für Kampagnen, garniert mit anschaulichen Beispielen und diversen Links zu Twitter-Tools und weiterführenden Artikeln. Ich freue mich auf Kommentare und Ergänzungen.

NGOs lobbyieren online: Haushalten mit Twitter

Verschiedene entwicklungspolitische NGOs und Kampagnen haben in den letzten Tagen eine erfolgreiche Aktion, quasi eine Mini-Advocacy-Kampagne, für mehr Geld im Kampf gegen HIV/Aids und andere Krankheiten geführt. Dabei kamen neben klassischen Lobbymethoden auch öffentliche Mobilisierungselemente via Twitter zum Einsatz. Ein spannendes Modell für die Zukunft?

Worum ging’s?

Die Bundesregierung hatte 2007 bei einer selbst organisierten Konferenz in Berlin zugesagt, jährlich 200 Millionen Euro für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) bereit zu stellen. Diese Gelder tauchen im Haushalt des Entwicklungsministeriums (BMZ) auf, dem so genannten Einzelplan 23 (EP23). Der Haushaltsentwurf wird jedes Jahr von der Regierung aufgestellt und im Bundestag in mehreren Lesungen diskutiert und verabschiedet. In den jeweiligen Ausschüsse im Parlament werden dabei die Fachfragen verhandelt.

Was wie haben Organisationen interveniert?

Entgegen den Versprechen, sah der Haushaltsentwurf 2010 der schwarz-gelben Bundesregierung für den GFATM nur 142 Mio. Euro vor, ein „klarer Wortbruch“, wie Hilfsorganisationen in Pressemitteilungen kritisierten. Medien wie der Tagesspiegel, FAZ oder BILD griffen das Thema auf und das BMZ beeilte sich mit der Versicherung, die fehlenden 58 Mio. Euro würden aus anderen freien Mitteln natürlich überwiesen. Das reichte den Organisationen nicht, sie wollten die Zahl „200“ Schwarz auf Weiß im Haushalt festgeschrieben wissen, u.a. weil mündliche Zusagen unsicher seien, der Haushalt verzerrt dargestellt und international falsche Signale gesendet würden. Dies war nachzulesen in einem Offenen Brief des Aktionsbündnisses gegen Aids, der an die zuständigen Abgeordneten im Haushaltsausschuss gesendet wurde.

Und was ist jetzt neu an den Methoden?

Kurz vor den entscheidenden Sitzungen des Haushalts– und Entwicklungsausschusses haben das Aktionsbündnis gegen Aids und die Aktion „Deine Stimme gegen Armut“ an die bei Twitter aktiven Abgeordneten die Frage gestellt, warum nur 142 Mio. für den GFATM vorgesehen seien (detaillierte Beschreibung der Aktion). Zum Monitoring wurde der Hashtag „#EP23“ eingeführt. Drei Oppositions- und eine CSU-Abgeordnete sind auf die Twitter-Kommunikation eingegangen. Am Ende der Beratungen im Haushaltsausschuss wurde für den GFATM ein Zuschuss von 204 Mio. Euro beschlossen, also sogar noch vier Millionen mehr als von Organisationen gefordert. Ein voller Erfolg für die Aktivisten – sofern der Haushaltsentwurf im März auch vom Bundestag so verabschiedet wird.

Lektionen für die Zukunft

Welche NGO oder welches Instrument (Pressearbeit, Lobbybriefe oder Massenlobbyierung via Twitter) am Ende den Ausschlag gab oder ob es noch ganz andere Gründe gab, wird sich nicht einfach feststellen lassen. Für NGOs ergeben sich aber aus dieser Aktion, insbesondere aus dem „Social-Media-Lobbying“, interessante Erkenntnisse:

  • Abgeordnete nehmen NGOs auf anderen Ebenen wahr: Neben den üblichen offiziellen Lobbygesprächen ist auf diesem Weg informelle Kommunikation möglich, die eine niederschwellige Interaktionmöglichkeit bietet.
  • Die Zusammenarbeit zweier NGO-Kampagnen (Aktionsbündnis gegen Aids und „Deine Stimme gegen Armut“) zeigt, dass mit wenig Aufwand als Netzwerk kooperiert werden kann. Das registrieren auch die MdB, das „Drohpotenzial“ der Zivilgesellschaft steigt.
  • Die Twitteraktion „trifft“ nur wenige Abgeordnete und tendenziell die Falschen. Außerhalb von Wahlkampfzeiten nutzet kaum ein MdB Social-Media-Kanäle. Dauerhaft aktiv sind hier außerdem eher Vertreter der Opposition, die weniger Einfluss im Parlament haben und die NGO-Anliegen „gegen die Regierung“ ohnehin positiv beurteilen – oder aber zumindest auf die Anfragen reagieren.
  • Die Einführung eines Hashtags zum Monitoring hat nicht funktioniert. Die MdB haben ihn in ihren direkten Antworten nicht genutzt. Allerdings konnten die Aktivisten geradezu „Agenda Setting“ betreiben: Die Abgeordnete Dagmar Wöhrl nutzte den Hashtag anschließend auch ohne Bezug zur konkreten Aktion.
  • Die Aktion stieß bei der Online-Community auf Interesse. Gegenüber anderen Infos, die in NGO-Blogs oder auf Facebook-Fanseiten veröffentlicht werden, waren hier die Interaktionen mit Unterstützern überdurchschnittlich hoch: Auf der Facebook-Seite von „Deine Stimme gegen Armut“ sind 20 „gefällt mir“ und fünf Kommentare zu verzeichnen, der Blogartikel stieß, gemessen an Klicks auf den mit bit.ly gekürzten Link (http://bit.ly/gf-ep23) bei Usern auf Interesse, die Updates von @AidsKampagne und @deinestimme wurden von Unterstützern retweetet.
  • Die Möglichkeiten von „Massen-Lobbyierung“ sind bei dieser Methode nur angedeutet. Dieses Mal haben zwei Kampagnenbündnisse und eine Privatperson jeweils rund 20 Abgeordnete angesprochen. Wenn die NGOs jedoch ihre Unterstützer im großen Stil mobilisieren, sehen sich die Politiker ganz anderem öffentlichen Druck ausgesetzt.

Was meint ihr? Wie ist die Aktion zu bewerten? Welche Potenziale bietet das Web 2.0 – jenseits von Online-Petitionen – für konkrete politische Veränderungen und Lobbyarbeit?

Facebook Seiten für NGOs: Tipps und Tricks

facebook-logo2Seit Mitte März hat das weltweit größte soziale Netzwerk Facebook das Design seiner „Facebook-Seiten“ geändert. Die Nutzbarkeit dieser Funktion hat sich seitdem nicht nur für NGOs deutlich erhöht. Worum geht es? Eine Facebook-Seite ist ein öffentliches Profil, welches es ermöglicht gegenüber Facebook-Nutzern die eigene Organisation bekanntzumachen. Die Nutzer können dann ‚Fans‘ der Organisation werden und erhalten so automatisch aktuelle Informationen, die von der Organisation eingestellt werden. Dies kann manuell oder auch automatisch erfolgen. Im Resultat ermöglichen die Facebook-Seiten damit eine 1:1-Kommunikation mit einer Zielgruppe, welche angesprochen werden will und Interesse an der Arbeit der NGO hat. Organisationen, die mit Facebook-Seiten arbeiten, bekommen auf ihre Meldungen somit ein sehr direktes Feedback. Die Identifizierung mit der Arbeit der NGO kann dabei ebenso erhöht werden wie die Mobilisierung, da sie durch eine sehr direkte Ansprache erfolgt. Die Pflege einer Facebook-Seite kann für eine NGO jedoch auch schnell sehr zeitaufwändig werden. Doch Facebook stellt auch zahlreiche technische Hilfsmittel zur Verfügung, die die Administration erleichtern und zum Teil auch automatisieren. In diesem Blogpost stellen wir daher ein paar Tricks und Tipps vor, freuen uns aber auch über weitere Anregungen. Weiterlesen

Twibbons – Flagge zeigen mit Twitter

Twibbon - Eigene Icons für das TwitterfotoNach den Protesten im Iran war der Twitter in aller Munde. Nicht nur für die Organisation der Protestierenden im Land selbst war der Online-Kurznachrichtendienst wichtig, auch im Ausland nutzen Unterstützer ihn, um ihre Solidarität zu zeigen. Häufig zu sehen war ein grün eingefärbtes Profilbild (Avatar).

Mit dem Mashup „Twibbon“ können twitternde Organisationen mit wenigen Klicks ein Kampagnenelement einrichten, mit dem ihre Unterstützer Icons in das eigene Profilbild einbinden und so ihre Unterstützung zeigen können. So kann das Symbol der Organisation oder einer Kampagne sich durch einen viralen Effekt weit durch die Twitterwelt verbreiten und Aufmerksamkeit erzeugen.

Twitter-Avatar von helfire451Ich habe das für „Deine Stimme gegen Armut“ getestet. Das Symbol der weltweiten Aktion ist ein weißes Band, das zum Beispiel als Banner über eine Ecke von MySpace- oder Webseiten gelegt werden kann. Als Twibbon macht sich das bestimmt gut.

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