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Kurz notiert

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Kurz notiert (07.08.2008)

Im gestrigen Artikel zur Online-Nutzung hatte ich angemerkt, dass auf Grund der deutlichen Diskrepanz zwischen Nutzern und Bereitstellern von Content bei Videoportalen (wie z.B. youtube) eine echte Chance für NGOs zur Meinungsbildung besteht. Passend dazu berichtet heute Spiegel Online darüber, dass vermehrt (amerikanische) Konzerne youtube nutzen, um ihr (vermeintliches?) soziales Engagement zu dokumentieren und demonstrieren.

Derweil entstehen auch in deutschen Landen immer mehr solcher sozial bezogener Filme. Interessant ist dabei die Entwicklung, dass sich auch verstärkt Filmstudenten in diesem Bereich engagieren, was zu durchaus interessanten Kooperationen mit NGOs oder (Klein-)Unternehmen führen kann. Gut gefallen hat mir z.B. der Spot von dem Stuttgarter Studenten Kristian Labusga, der sich mit dem Thema Transferketten in der Kleidungsindustrie auseinandersetzt. Schade nur, dass die Botschaft etwas versteckt ist. Deutlicher sind da die Jungs von einmalich, die eine clevere Werbung für den fairen Kleidungsvertrieb Glore gedreht haben.

Sehr modern ist auch der Spot von Thomas Frenzel (siehe oben), den er für das Danger Global Warming Project erstellt hat. Diese Beispiele zeigen auf, wie inhaltsliche Spots auch mit hochmodernem Design verknüpft werden können – die vielleicht manchen NGOs etwas ‚Staub‘ von ihrem Image wischen würde.

Kurz notiert (30.07.2008)

Soziale Netzwerke sind in aller Munde und die Nutzerzahlen von z.B. StudiVZ oder Facebook steigen nach deren eigenen Angaben beständig. So ist es kein Wunder, dass auch immer mehr Anbieter auf dn Markt drängen, die soziale Netzwerke für den Bereich Ehrenamt und NGOs anbieten. Relativ neu in Deutschland ist der irische Anbieter ammando, welcher aber auch Plattformen in vielen anderen Ländern betreibt und diese untereinander vernetzt hat. Schon länger dabei ist realisr, die sich besonders auf die Umsetzung von Projekten unter Mithilfe von Freiwilligen konzentrierten. Erwähnung soll auch kaioo finden, bei dem jede NGO sein eigenes soziales Netzwerk kostenlos aufbauen kann. Allen Plattformen gemeinsam ist das Problem der geringen Userzahlen und Aktivitäten in den einzelnen Gruppen. Offenbar gelingt es nur sehr schwer die engagierten Bürger auch zu engagierten Webnutzern zu machen.

Dazu passt eine kürzliche Studie der Agentur new thinking, die ‚Politik im Web 2.0‚ untersucht hat. Von dem wenig überraschenden Ergebniss, dass die deutsche Parteien insbesondere im Vergleich mit den USA noch einiges an Nachholpotential haben, sind die Statistiken teilweise erschreckend. Selbst die großen Volksparteien und bekannten deutschen Politiker kommen im Web 2.0, sei es nun bei youtube oder StudiVZ, nur auf sehr geringe Zugriffszahlen. Wenn man diese Zahlen auf die Arbeit von NGOs übersetzt, scheint hier noch einiges an Arbeit auf die Online-Campaigner zu zukommen.

Der MediaWatch Blog ist ein neuer Blog, der sich durchaus kritisch mit aktuellen Themen der Entwicklungspolitik und -zusammenarbeit auseinandersetzt. Sieben Autoren stellen aktuelle Nachrichten zusammen, analysieren und kommentieren. Leider sind wohl auf Grund fehlender Webkenntnisse viele Bereiche noch in einem kruden deutsch-englischen Sprachmix vorhanden. Vom Inhalt her aber eine wirkliche Bereicherung.

Kurz notiert (19.06.2008)

Ganz begeistert zeige ich mich heute von dem Portal Osocio, welches social advertising und NGO Kampagnen aus aller Welt vorstellt. Dahinter verbirgt sich ein Fundus an Spots, Plakaten, Aktionsdokumentationen und vielem mehr. Hier sollte sich jede NGO einmal für eigene Kampagnen inspirieren lassen und überprüfen was ggf. auf die eigene Arbeit übertragbar ist – und was eben nicht.

Auf dem SocialCamp am letzten Wochenende in Berlin gab es am Rande bereits spannende Berichte darüber wie zum Teil ganz anders die Nutzung von Mobiltelefonen in Entwicklungs- und Schwellenländern ist. Wenig erstaunlich also, dass dort Hadys auch ganz anders im Bereich von Kampagnen  eingesetzt werden. Beispiele dafür, aber auch aus dem Rest der Welt, listet das Portal MobileActive.org auf. Insbesondere ein Blick in den Blog der Seite ist lohnenswert!

Kaum eine Kampagne kommt in der Argumentation heutzutage noch ohne gute Statistiken aus. Doch das Suchen oder gar erheben von Statistiken ist aufwändig und für viele NGOs auch zu teuer. Abhilfe schafft nun Statista, ein Portal, welches mehr als eine Million unterschiedlichster Statistiken zur Verfügung stellt und diese können auch kostenlos in die eigene Website eingebunden werden. Leider sind bisher keine brauchbaren Statistiken für den Bereich Entwicklungspolitik zu finden, aber das kann ja noch kommen.

Und dieser Tage geht natürlich kaum ein Blog-Eintrag ohne Fußball-EM. In einem vorherigen Blog-Eintrag hatten wir ja schon einige NGO-Aktivitäten rund die Euro2008 vorgestellt. An dieser Stelle möchten wir nun noch für etwas Zeitvertreib sorgen: bei Utopia kann man derzeit an einem Online-Torwandschiessen teilnehmen. Das ist nicht nur hübsch gemacht, der Gewinner-Community winkt auch Ruhm und Ehre – in Form einer Anpflanzung von 1000 Bäumen.

Kurz notiert (11.06.2008)

Am Wochenende steht das Social Camp vor der Tür – die Veranstalter bringen in Berlin 120 Vertreter gemeinnütziger Organisationen und führende Internetexperten zusammen. Gemeinsam gehen sie der Frage, wie man Internet und Web 2.0 für soziale Zwecke nutzbar macht. Die Pressemitteilung dazu gibt es hier. Wir werden ebenfalls vor Ort sein und anschliessend hier im Blog ausführlich von diesem Ereignis berichten.

Eine tolle Online-Kampagne gegen den Walfang hat derzeit Greenpeace Australien am Start. Auf deren Seite „Send A Whale“ kann man sich seinen eigenen virtuellen Wal gestalten, der dann eine Botschaft an den japanischen Premier Minister überliefert in der das Ende des Walfangs gefordert wird. Die Seite verbindet wunderbar eine politische Botschaft mit eigener Kreativität, zudem wirklich ansprechend gestaltet.

Weniger internetaffinen Menschen die Vorteile des Web 2.0 zu vermitteln ist das erklärte Ziel von blogpatenschaften.de. Auch hier steht also die Vernetzung von Internetprofis mit sozial engagierten Menschen im Mittelpunkt – ähnlich wie beim Social Camp. So sollen Menschen, die ihre Meinungen und Aktivitäten bisher nur offline eingebracht haben, an das Internet herangeführt werden. Die Idee an sich ist gut: in vielen Organisationen gibt es immer noch viele Offliner, die dadurch werden ein Sprachrohr noch einen Anschluss an viele aktuelle Aktivitäten haben. Die tatsächliche Umsetzung stelle ich mir jedoch kompliziert und sehr aufweändig vor. Dennoch: viel Erfolg!

Gestern haben Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Sarkozy einen Kompromiss zum Kohlendioxidausstoß vorgelegt. Die Grünen kritisierten prompt, dass der Kompromiss nur auf die Forderungen der Automobilindustrie eingegangen sei. Wie diese im Bereich von Marketing und Lobbying zu „tricksen“ versucht, zeigt ein interessanter Artikel von Thomas Zimmerling in seinem Public Affairs Blog.

Kurz notiert (20.05.2008)

Neues kommt ein weiteres Mal aus dem Hause Greenpeace: selbige beta-testen gerade Greenpeace.TV und man kann schon gut erkennen wo die Reise hingehen soll. Ein schnell zu navigierendes Schaufenster, welches ihre aktuellen Spots und Themen-Filme zusammenfasst und für den User leicht zu erkunden ist. Wir sind weiterhin gespannt.

Beeindruckend ist die Initiative ‚Plant for the Planet‚, die das Ziel verfolgt, dass Kinder und Jugendliche 1 Million neue Bäume pflanzen. Sie wird getragen vom German Marshall Plan und dem Schülernetzwerk Connecting Youth. Insbesondere viele Schulden haben sich hier bereits engagiert, fast 100.000 Bäume wurden bereits gepflanzt, weitere 80.000 schon versprochen.

Wer in der Mittagspause statt Moorhühner schiessen mal etwas anderes spielen möchte. Dem empfehlen wir das Agrar-Subventions-Bowling von Oxfam, welches für eine gerechte Agrarpolitik wirbt. Alternativ bietet sich jederzeit das Lernen englischer Vokabeln via freerice.com an: für jede richtige Vokabel werden dort 10 Reiskörner an das Ernäherungsprogramm der UN gespendet.

In einem gut ein halbes Jahr alten Artikel wurden die Non-Profit-Unterstützungsinitiativen von Facebook (‚Causes‚) und Myspace (‚Impact‚) verglichen. Der Autor kam schon damals zu dem Ergebnis, dass das Causes-Programm mehr erreichen würde. Somit ist es nur konsequent, dass Causes nun auch auf MySpace intrgiert wurde und Inhalte zwischen den beiden Plattformen ausgetauscht werden können. Ansätze dieser Art sind auch für die Zukunft wünschenswert, denn die immer mehr stattfindene Zersplitterung von Initiativen hilft den Usern meist nicht, wenn sie schnell und konkret helfen wollen.

In der Gemeinde der Twitterati möchten wir zum Abschluß ganz herlich Dr. Brigitte Reiser begrüßen, die die interessante Seite nonprofits-vernetzt.de betreut.

Kurz notiert (26.04.2008)

Immer mehr NGOs nutzen in diesen Tagen Videos um ihre Botschaften gezielt oder viral zu verbreiten. Zwei Videos haben in der vergangenen Wochen für besonders viel Aufmerksamkeit gesorgt. Das erste kommt von amnesty international und Teil einer Kampagne gegen Menschenrechtsverletzungen im „Kampf gegen den Terror“. Er behandelt die Foltermethode des sogenannten Waterboarding. Der Film ist äusserst drastisch und umso muss man ai für den Mut gratulieren diesen Spot auch in britischen Kinos zu zeigen:

Auch Greenpeace verwendet Schockbilder in ihrem neuesten Spot, der den Schutz des Regenwaldes in Indonesien zum Thema hat. Doch die Bilder sind ganz anders verpackt und rufen damit eine andere Emotionalisierung beim Zuschauer hervor. Zudem prangert Greenpeace direkt die Marke einer Firma an: Dove von Unilever. Hintergrund: laut Greenpeace kauft Unilever für die Kosmetikserie von Dove Palmöl bei Lieferanten ein, die den indonesischen Regenwald zerstören. (via: textdepot)

Allen, die sich mit der Frage “Wie kann man das Web 2.0 für eine bessere Welt einsetzen?” interessieren, sei am 7. Mai in Berlin ein Treffen mit dem gleichen Namen empfohlen. Organisiert wird die Veranstaltung von 3plusX, einem interdisziplinären Netzwerk für Berufstätige, welches sich mit Themen rund um die nachhaltige Entwicklung befasst. Weitere Informationen dazu finden sich bei helpedia. Eine Konferenz, die sich am Rande mit einer ähnlichen Fragestellung beschäftigte war ‚Politics: Web 2.0‘, die in der letzten Woche in London stattgefunden hat. Bei politik-digital gibt es einen Bericht von der Konferenz. Leider lässt sich ein Ankommen deutscher Politik und Parteien im Web 2.0 weiterhin kaum feststellen. Dies beweist u.a. auch dieser interessante (und teilweise fast süffisante) Artikel aus der Süddeutschen Zeitung: ‚Ortsverein statt Bloggen‘.

Als Ergänzung zu unserer Übersicht entwicklungspolitischer Blogs sei unbedingt noch die Seite reset.to erwähnt. Ziel der gemeinnützigen Stiftungsgesellschaft RESET ist es, das Interesse an einer nachhaltigen Entwicklung zu schärfen und Spenden (Geld, Zeit und Sachmittel) möglichst effizient einzusetzen. Der Ansatz ist auf deren Homepage sehr interessant umgesetzt und der dazugehörige Blog liefert spannende, wenn auch teilweise sehr knappe, Neuigkeiten aus diesem politischen Umfeld.

Kurz notiert (18.04.2008)

„Sind meine Plakate eigentlich erfolgreich?“ Während bei Spendenkampagnen der Erfolg häufig am monetären Rückfluss gemessen werden kann, ist dies bei Aufmerksamkeits- oder Beeinflussungskampagnen ganz anders. Wird das Plakat von meiner Zielgruppe angenommen? Wird sie daraufhin aktiv? Dies ist meist nur an den Statistiken von Webseiten-Zugriffen grob abzuschätzen. Eine bessere Messbarkeit von Plakatwerbung soll in Zukunft durch den vermehrten Einsatz eines QR-Codes auf Plakaten ermöglicht werden. Roger Fischer hat in seinem Blog eine Präsentation zu dieser neuen Technik eingestellt. Falls sich diese durchsetzen sollte, bietet sie sicherlich auch im Rahmen von NGO-Kampagnen ein hoch interessantes Potential. Bis dato ist uns jedoch noch keine NGO bekannt, die diese Technik in Deutschland einsetzt. (via pro:campaigning)

Derweil beweist „Campact – Demokratie in Aktion„, dass auch mit ganz klassischen Kampagnenmethoden noch eine breite Medienöffentlichkeit zu erreichen ist. Ausgerüstet mit Großpuppen, Riesenballons, Plakaten und einer Bimmelbahn sorgten sie für reichlich Furore vor der SPD-Parteizentrale als sie dort gegen die bevorstehende Bahnprivatisierung protestierten. Der Zeitpunkt war geschickt gewählt: vom SPD-Vorsitzenden Beck erwartete die Öffentlichkeit ein Machtwort und die angekündigte Pressekonferenz liess lange auf sich warten. Zeit genug für die TV-Teams vor Ort spektakuläre Bilder von Gegendemonstranten einzufangen. Campact hat die Vorgänge in einem kurzen Film dokumentiert, welcher gut Aufwand und Ergebnis der Aktion zusammenfasst.

Kurz notiert (16.04.2008)

Utopia – das Internetportal für den strategischen Konsum – sorgt mit einer Kampagne für den Wechsel zu einem Ökostromanbieter für reichlich Wirbel. Die Seite hatte im Rahmen der Kampagne ein Ökostrom-Spiel unter dem Titel „Wechseln mit Wolfgang“ mit einem Bild des ehemaligen Arbeitsministers und jetztigen RWE-Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Clement versehen. Selbiger fand dies offenbar nicht so witzig und liess durch seine Anwälte eine Abmahnung an Utopia schicken. Angegebene Streitsumme: 400.000 Euro. Herr Clement scheint leider weder Spaß zu verstehen noch die Folgen in Betracht zu ziehen: mehr Publicity für Utopia und damit mehr Ökostrom-Kunden, die im Rahmen der Kampagne wechseln werden.

Wer derweil bei seinen täglichen Recherchen im Internet etwas gutes tun will, dem sei die neue Ökosuchmaschine Ecocho ans Herz gelegt. Die Betreiber versprechen, dass sie zwei Bäume für jeweils 1000 Anfragen pflanzen werden – finanziert durch Werbung. Echocho bietet die Suche über Google oder Yahoo an, nutzt also keine eigene Technologie.

In diversen Blogs wurde in den letzten Wochen schon viel über die Idee eines SocialCamps diskutiert. Nun wird es tatsächlich stattfinden. Unter der noch etwas diffusen Beschreibung „60 Online-ExpertenInnen und 60 VertreterInnen gemeinnütziger Organisationen entwickeln zusammen neue Lösungen für eine bessere Welt“ sollen die Beiteiligten am 14. und 15. Juni 2008 im selfHUB in Berlin-Kreuzberg zusammentreffen. Eine erste Registrierung ist bei mixxt möglich. Regelmässige Updates werden auch bei Helpedia veröffentlicht.